Neustadt / Metropolregion Rhein-Neckar – Die sieben Todsündenam Donnerstag, 18. November 2010, 20 Uhr im Saalbau Neustadt an der Weinstraße
Mit dem Stück „Die 7 Todsünden“ von Andreas Schmidt und Luci van Org hat die Kulturabteilung der Stadt Neustadt an der Weinstraße am 18. November 2010 um 20 Uhr das Theater am Kurfürsten¬damm zu Gast. Andreas Schmidt führte bei dieser Produktion die Regie und setzt damit die Reihe seiner großen Regieerfolge („Die süßesten Früchte“ und „Männerhort“) fort. Für das Bühnenbild zeichnet Anja Wegener verantwortlich, die Kostüme entwarf Bettina Marx.
Zum Inhalt
Familienfeste bringen oft Ungutes ans Tageslicht. Weihnachten, Geburtstagsfeiern, Taufen, Hochzeiten. Jeder kann sich wahrscheinlich an peinliche Katastrophen und verunglückte Feiern erinnern. Komplikationen gibt es auch bei der Hochzeit von Rex Reinmann, dem Erben des Billigdiscounter-Moguls Heinrich Reinmann und seiner Verlobten Vanessa Schulte, Wetterfee beim Fernsehen. 77 Minuten vor der Hochzeit drängeln sich die Reporter der Boulevardpresse vor dem Tisch des Standesbeamten, während auf der Damentoilette Krisenstimmung herrscht: Die Braut ist unauffindbar. Hier treffen sieben weibliche Hochzeitsgäste aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Pia Reinmann (Mareike Carrière), Mutter des Bräutigams, hat sich aus kleinbürgerlichen Verhältnissen hochgearbeitet, wirkt distanziert und – skeptisch gegenüber der Hochzeit ihres Sohnes. Hochzeitsplanerin Julia, hat meistens eine etwas oberflächliche Sicht auf die Dinge. Sie entlässt den Hochzeitskoch, weil er ganz normalen Zucker statt afrikanischer Melasse, Agavendicksaft oder neuseeländischem Manukahonig zum Süßen nimmt. Ina, die Schwester der Braut, nennt das Kind gern beim Namen, hat eine künstlerische Ader und versetzt einen bekannten Galeristen schon mal für ein paar Kerle, die sie in einem Hip-Hop-Schuppen kennengelernt hat.
Bella ist die beste Freundin der Braut. Niemand weiß, dass sie als Undercover-Journalistin auf der Hochzeit unterwegs ist. Die Mutter der Braut, Beata (Sabine Urig), hat einen Hang zum Selbstmitleid und ist ziemlich simpel gestrickt. Die Großmutter der Braut, Ira (Dagmar Biener), eine erdverbundene Matrone, steht auf dem Standpunkt: „Wer sich auf einen anderen verlässt, ist verlassen.“ Und dann ist da noch die mit allen Wassern gewaschene Klofrau Rita (Kathleen Gallego Zapata), die auf der Toilette immer mal wieder nach dem Rechten sieht. Eine Komödie für Männer, die schon immer die Frage beschäftigt hat, was Frauen machen, wenn Sie gemeinsam auf die Toilette gehen und Frauen, die schon immer wissen wollten, warum jede von ihnen eine Todsünde ist.
Die Darstellerinnen
Mareike Carrière, in Hannover geboren und in Lübeck aufgewachsen, weiß schon früh um ihren Berufswunsch: Schauspielerin. Mit 16 Jahren darf Mareike Carrière ihre Ausbildung an der Lübecker Schauspielschule beginnen. Nach der Ausbildung macht sie ihren Eltern zuliebe noch ihr Abitur. Danach zieht sie für 4 Jahre nach Paris, wo sie an der Sorbonne Französisch und Englisch studiert und ein Übersetzerdiplom macht. Noch während ihrer Zeit in Paris steht sie auf der Bühne, zunächst als Silvia in “Das Spiel von Liebe und Zufall” (Marivaux). Ihr Leinwanddebüt gibt sie 1977 in Bernhard Sinkels „Der Taugenichts“, sie spielt in dem Mehrteiler „Felix Krull“ und für das Fernsehspiel „Flamme empor“ erhält sie den Kritikerpreis. Es folgen viele Film- und Fernsehengagements, darunter „Großstadtrevier“ (als erste Polizistin im Deutschen Fernsehen), „Praxis Bülowbogen“ (in der sie neun Jahre spielte), „Der Rosengarten“, und „Der Verehrer“. 2000 dreht sie den mehrfach ausgezeichneten Fernsehfilm „Das Mädchen aus der Fremde“, es folgen der Weihnachtsfilm „Pommery & Putenbrust“ sowie dessen Fortsetzungen, die Comedy-Serie „Was nicht passt, wird passend gemacht“, den Kinofilm „Unkenrufe“ sowie den Fernsehfilm „Kein Geld der Welt“ und den Tatort „Macht der Angst“.
Dagmar Biener ist in Berlin aufgewachsen und begann ihre Theaterkarriere am Renaissance-Theater. Sie arbeitete in den Folgejahren an der Freien Volksbühne und dem Hebbel-Theater mit Regisseuren wie Claus Peymann, Helmut Käutner, Gerd Vespermann und Folke Braband. 1970 spielte sie erstmals im Theater am Kurfürstendamm: „Der Diener“. Danach war sie häufig am Hansa-Theater engagiert, wo sie u.a. in dem Einpersonenstück „Fragen Sie Frau Irene“, in „Misery“ und „Hochzeit bei Zickenschulze“ spielte. Für diese Inszenierung erhielt sie den Publikumspreis des Berliner Theaterclubs. Vor der Kamera steht Dagmar Biener seit 1951 und wirkte seitdem in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Eberhard Fechner, Eberhard Itzenplitz, Wolfgang Staudte, Peter Beauvais und Dominik Graf und wirkte in den Erfolgsfilmen „Ödipussi“ und „Pappa ante Portas“ von Loriot sowie in den SOKO-Krimireihen und den ZDF-Serien „Sabine“ und „Der Landarzt“ mit.
Sabine Urig ist gebürtige Saarländerin und erhielt ihre Ausbildung an der Schauspielschule Genzmer in Wiesbaden und an der Schauspielschule Mainz. In der Folgezeit war sie an verschiedenen Bühnen tätig, z.B. an den Kammerspielen Mainz, dem BKA Berlin, dem Jungen Theater Berlin, dem Hans-Otto-Theater Potsdam, dem Renitenztheater Stuttgart und der Vaganten Bühne Berlin. Seit 1993 ist sie auch in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen u.a. in „Ich habe Nein gesagt“ von Markus Imboden, „Mondscheintarif“ von Ralf Huettner, „Tach Herr Doktor“ von Gernot Roll, „Edel&Starck“ von Udo Witte, „Tatort – Steinhart“ von Thomas Freundner , und „Die Nacht der großen Flut“ von Raymond Ley. In dem Film „Mein unbekannter Ehemann“ von Andreas Dresen, der den Förderpreis des Max-Ophüls-Festivals 1994 in Saarbrücken gewann, spielte sie die weibliche Hauptrolle. 2004 wurde sie für ihre Darstellung der Hilde Becker in „Familie Heinz Becker“ von Gerd Dudenhöffer mit dem Deutschen Comedy Preis (Beste Serie) ausgezeichnet
Kathleen Gallego Zapata wurde in ihrer Geburtsstadt Berlin am Schauspielstudio Margot Stein ausgebildet. Auf der Bühne spielte sie sowohl in Klassikern wie in Hebbels „Nibelungen“, Ibsens „Peer Gynt“, in „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch, im „Kirschgarten“ und „Heiratsantrag“ von Tschechow, als auch in zeitgenössischen Stücken wie „Oberösterreich“ von Franz Xaver Kroetz. Vier Jahre lang spielte sie im Chamäleon Variété „Theatersport Berlin“, der erfolgreichen Theater-improvisationsshow. Ihre Engagements im Fernsehen umfassen u. a. die Serien „SK-Babys“, „Tödliche Wildnis“, „Gnadenlose Bräute“, „Im Namen des Gesetzes“, „Großstadtrevier“, „Adelheid und ihre Mörder“ und „Soko Leipzig“. Hauptrollen in Kinofilmen spielte sie bei Sylke Rene Meyer, Aelrun Goette, Eoin Moore und Sönke Wortmann.
Konstanze Proebster absolvierte ihre Ausbildung an der Schauspielschule Else Bongers. Theaterengagements führten sie in das Hansa Theater Berlin, das Renaissance-Theater Berlin und die Tribüne Berlin, wo sie in einer Vielzahl von Produktionen zu sehen war. Dazwischen führten sie Engagements nach München, wo sie in der Komödie im Bayerischen Hof sowie im Münchner Volkstheater mitwirkte. Sie war als Puck in Shakespeares „Sommernachtstraum“ zu sehen und trat zuletzt an der Vaganten Bühne Berlin in „Abigails Party“, Ibsens „Nora“ und „Shang-A-Lang“ auf. Auch im Theater am Kurfürstendamm spielte sie in „Columbo: Mord auf Rezept“, „Süßer die Glocken“ und in „Außer Kontrolle“ mit und war auch bundesweit auf Tournee zu sehen. In Fernsehserien und Filmen ist sie ein gern gesehener Gast. Dort war sie u. a. in „Praxis Bülowbogen“, „Für alle Fälle Stefanie“, „Die Verbrechen des Professor Capellari“, „Abschnitt 40“, „Die Kriminalpsychologin“ und „Ein starkes Team“ zu sehen.
Florentine Schara, in Wuppertal geboren, studierte darstellende Künste an Paul McCartney’s Liverpool Institute for Performing Arts (LIPA) und Körpertheater nach Jacques Lecoq in Paris, sowie bei Philippe Gaulier und Gabriel Chame Buendia (Cirque du Soleil). Es folgten Engagements als Tänzerin und Schauspielerin u.a. am Ringlokschuppen in Mühlheim a.d.Ruhr, bei Paco Gonzalez (Familie Flöz) und wiederholt beim Kultursommer Garmisch Parten-kirchen, wo sie diesen Sommer als „Kasperl“ im „Räuber Hotzenplotz“ zu sehen war, sowie als Regieassistentin am Maxim Gorki Theater und Theater am Kurfürstendamm. Erste Schritte als Choreographin machte sie 2004 mit der Produktion „Paradies. Eine Versuchsanordnung.“ für das Studio des Maxim Gorki Theaters. Ein besonderes Anliegen ist ihr ihre selbsterschaffene Clownsfigur „Perdita Poppers“, mit der sie in verschiedenen Soloabenden in unterschiedlichen Varietés und Theatern auftritt.
Dorothea Gebhardt wurde in Erfurt geboren. Schon während der Schulzeit spielte sie Theater an ihrem Gymnasium. Ihre Schauspielausbildung begann sie 2005 an der Schauspielschule DIE ETAGE. Während Ihrer Ausbildung spielte sie die Elmire in „Tartuffe“, die Antigone in Shakespeares „Antigone“, Die Lady Milford in „Kabale und Liebe“, die Desdemona in „Othello“, die Nora in Ibsens „Nora“ u.a. Am Berliner Ensemble war sie in Ibsens „Peer Gynt“ gleich in mehreren Rollen zu sehen. Im Oktober 2008 hat Dorothea Gebhardt ihre Schauspielausbildung erfolgreich abgeschlossen und steht nun zum ersten Mal mit dem Theater am Kurfürstendamm in „Die 7 Todsünden“ auf der Bühne.
Karten
Montag bis Freitag von 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr bei der Kulturabteilung, Hetzelplatz 1, Tel. 06321 855-404 und von 12:30 Uhr bis 17:00 Uhr bei der Tourist-Information im gleichen Gebäude. Per E-Mail unter theaterkasse@stadt-nw.de und am Veranstaltungstag an der Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung.