Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Umfrage der IHKs Koblenz, Pfalz und Trier: Wettbewerbsfähige Rohstoffversorgung sichern – Die starken Schwankungen der Rohstoffpreise führen inzwischen bei über 80 Prozent der rheinland-pfälzischen Unternehmen zu Einschränkungen ihrer Wettbewerbsfähigkeit. 43 Prozent der Betriebe geben sogar an, dadurch erheblich belastet zu sein. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHKs) Koblenz, Pfalz und Trier, an der sich mehr als 500 Unternehmen beteiligt haben.
Mäßige Belastungen durch schwankende Rohstoffpreise beklagen 39 Prozent, keine oder kaum eine Beeinträchtigung jedoch nur 18 Prozent der Betriebe. Die Unternehmen des energie- und rohstoffintensiven produzierenden Gewerbes sind von volatilen und steigenden Rohstoffpreisen überproportional stark betroffen: Über die Hälfte der Industriebetriebe (53 Prozent) wird durch die Preisentwicklung erheblich in ihrer Wettbewerbsfähigkeit belastet. Bei den Handelsunternehmen sind es noch 18 Prozent.
Gleichzeitig sichern sich aber nur acht Prozent der Betriebe gegen diese Risiken mit finanziellen Instrumenten, wie z. B. mit Derivaten, ab. Weitere 41 Prozent geben die Rohstoffkosten an ihre Kunden weiter. Die andere Hälfte der Unternehmen (50 Prozent) sichert ihre Rohstoffrisiken überhaupt nicht ab.
Erhöhungen der Rohstoffpreise sind aber nicht die einzige Belastungsprobe für die Betriebe: Die IHKs warnen, dass bei einigen Rohstoffen sogar Versorgungsengpässe drohen. Durch die weltweit ungleiche Verteilung bestimmter Rohstoffressourcen, wie seltenen Erden, ist die Wirtschaft auf Importe aus nur wenigen Ländern angewiesen. Einige dieser Staaten nutzen ihre Marktmacht aus, führen Exportzölle ein und setzen Preise fest. Zudem unterstützen aufstrebende Schwellenländer ihre Unternehmen methodisch bei der Ressourcengewinnung – mit der Gefahr, dass Rohstoffe gezielt an den Märkten vorbei geschleust werden. Die Wirtschaft braucht deshalb nach Forderung der IHKs dringend internationale Abkommen, die den ungehinderten Marktzugang zu Rohstoffen ohne Exportbeschränkungen und staatliche Interventionen ermöglichen.
Die vollständigen Ergebnisse der IHK-Umfrage finden Sie im Internet auf www.pfalz.ihk24.de unter der Dokument-Nr. 39566.