Mannheim/ Metropolregion Rhein-Neckar – Roland Hartung bekam am Montag den Ehrenring der Stadt für seine besonderen Verdienste um Mannheim und dessen Bürgerschaft verliehen. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz überreichte dem 74-Jährigen im Rahmen einer Feierstunde in der Kunsthalle die zweithöchste Auszeichnung, die die Quadratestadt zu vergeben hat. „Grundsätzlich“ gibt es zwar nur sieben lebende Ehrenring-Träger, doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Hartung ist der achte. „Eine große Resonanz bei der Würdigung einer herausragenden Persönlichkeit aus Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft“, stellte Dr. Kurz fest, als er bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens den Blick durch die Reihen schweifen ließ. „Das Publikum ist ein Abbild der vielfältigen Tätigkeiten des überzeugten Mannheimers, der seine Vaterstadt in so mannigfacher Weise geprägt hat.“ Mit Dynamik, Schlagfertigkeit, Durchsetzungsstärke und visionärer Kraft habe er stets seine Ziele verfolgt. „Er reißt die Menschen mit seinen Ideen und seiner Argumentationsstärke mit und besitzt daneben eine gehörige Portion Mutterwitz und Humor“, so der Oberbürgermeister, der neben den Stationen von Hartungs politischen Leben auch die prägnanten Daten seiner beruflichen Karriere skizzierte, insbesondere bei der MVV und ihren Sparten, die er vom ehemaligen städtischen Eigenbetrieb in ein börsennotiertes Unternehmen umwandelte. Der studierte Volks- und Rechtswissenschaftler wurde „Energiemanager des Jahres 2001“ und „Ökomanager des Jahres 2003“, nach seiner Pensionierung im gleichen Jahr gründete er das konzernunabhängige Energieunternehmen Blue Globe Energy. Beispielhaft für Hartungs bürgerschaftlichen Engagement nannte Dr. Kurz die Tätigkeit bei der Abendakademie, der Kunsthalle und beim katholischen Stadtdekanat. Nicht zuletzt habe er die populäre Fastnachtsmatinee vor 30 Jahren ins Leben gerufen. „Mit der Ehrung heute“, beschloss Dr. Kurz seine Rede, „ist Ihr Wirken aber noch nicht beendet.“ Laudator Horst-Dieter Schiele, ein langjähriger Weggefährte Roland Hartungs, sah in der Auszeichnung nicht nur eine Würdigung, „sondern auch eine Geste der Versöhnung zwischen Ihnen und der Stadt, eine späte, aber nicht zu späte Anerkennung für seine Arbeit bei der MVV. Sie hatten es nicht immer leicht, in Mannheim Anerkennung zu finden.“ Von manchen sei er ja sogar als „Bulle von Käfertal“ bezeichnet worden, weil er kein Blatt vor den Mund nehme. „Sie sagen, was Sie denken – für mich eine positive Charaktereigenschaft, die heute leider nur noch selten anzutreffen ist.“ Er persönlich sei, so Schiele, davon überzeugt, „dass das Arbeitstier Hartung der Mann ist, der in den letzten 50 Jahren das Vermögen der Stadt am meisten vermehrte“. Roland Hartung selbst zeigte sich in seinen Dankesworten „gerührt, wie meine Tätigkeit für die Stadt und die Region von den beiden Rednern gewürdigt wird“. Seit er 1962 als Bezirksbeirat von Käfertal in die Politik gegangen sei, habe er seine Prinzipien beibehalten: „Die sind immer noch tragend, taufrisch und eine Herausforderung.“