Worms / Metropolregion Rhein-Neckar – Seltene „Seckel-Löb-Wormser“ findet ihren Platz in Worms.
Auf Vorschlag der Interessengemeinschaft Wormser Gästeführer (IWG) wird der Erlebnisgarten in Worms um eine sehr seltene, alte Birnensorte bereichert. Es handelt sich dabei um die „Seckel-Löb-Wormser“-Art, die dem gleichnamigen, ehemaligen in Michelstadt tätigen Rabbiner zugesprochen wird, der wegen seiner übernatürlichen Kräfte und Wundertaten auch „Baal Schem aus Michelstadt“ genannt wurde.
Seckel-Löb-Wormser wurde 1768 als Sohn des Juden Mattisjahu, eines Tuchhändlers, in Michelstadt im Odenwald geboren. Schon als heranwachsender Knabe zeichnete er sich durch Körperstärke und ungewöhnliche Klugheit aus. Ab seinem 16. Lebensjahr besuchte Seckel-Löb-Wormser die berühmte Talmudschule in Frankfurt. Nach seinem Studium lebte er in Mannheim, später dann als amtlich bestellter Bezirksrabbiner in Michelstadt. Seckel-Löb-Wormser galt als extremer Vegetarier und führte eine streng asketische und chassidische Lebensweise. Seckel-Löb-Wormser interessierte sich sehr für den Obstanbau, bedingt durch seine vegetarische Lebensweise. Und es gelang ihm, eine neue Obstart zu züchten. Die Birnensorte wurde nach ihm benannt.
Am kommenden Dienstag, 8.12.2009 findet diese seltene, alte Birnensorte auch eine Heimat in Worms. Gemeinsam mit Vertretern der IWG, der Abteilung Umweltschutz und Landwirtschaft der Stadtverwaltung und Frau Klar von der Agendagruppe aus Steinbach/Odenwald, die sich in den vergangenen Jahren für die Erhaltung, Vermehrung und Verbreitung der Birnensorte eingesetzt hat, wird Beigeordneter und Umweltdezernent Hans-Joachim Kosubek an diesem Tag um 10.00 Uhr die Birnensorte im Erlebnisgarten pflanzen.
Dr. Irene Spille vom Institut für Stadtgeschichte wird begleitend dazu über die Person und das Leben des Rabbiners Seckel-Löb-Wormser berichten.
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