• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Walldorf – Schlangenwedel: Wie Ackerland zu Wald wird

Walldorf / Metropolregion Rhein-Neckar – Umfangreiche Aufforstungsarbeiten haben begonnen – Wenn die Mitarbeiter des Forstreviers Walldorf in den letzten Wochen besonders gespannt auf den Wetterbericht warteten und den Blick nach oben richteten, hatte das einen wichtigen Grund: die für dieses Frühjahr geplanten umfangreichen Aufforstungsarbeiten im Gewann Schlangenwedel.
Der Regen machte zunächst einen Strich durch die Rechnung, doch mit den trockeneren Tagen Ende März konnten Revierförster Gunter Glasbrenner und seine Mitarbeiter dieses für Walldorf bedeutende Projekt schließlich beginnen.
Im Schlangenwedel, der in Nachbarschaft zum Roter Bruch im Walldorfer Südwesten gelegen ist, soll im Laufe der Jahre ein ökologisch wertvoller Mischwald aus einheimischen Bäumen und Sträuchern entstehen. Zurzeit werden neben den Hauptbaumarten Eiche, Buche und Ahorn auch Wildapfel, Wildbirne, Wildkirsche, Esskastanie und über fünfzehn verschiedene Straucharten sorgfältig und standortgerecht gepflanzt. Eine sehr komplexe Aufgabe, bei der genau darauf geachtet werden muss, welche Bäume und Sträucher wie und wo gepflanzt werden. Auch ein artenreicher Waldmantel mit vorgelagertem Kraut- und Wiesensaum wird im Laufe der Zeit entstehen.
In diesem ersten Aufforstungsabschnitt nehmen die Forstarbeiter insgesamt 21.000 Baum- und Strauchsetzlinge „in die Hand“ mit einem Gesamtwert von rund 30.000 Euro. Der Gemeinderat hatte sich einmütig für diese Maßnahme entschieden, die vielfältige Vorteile verspricht. So dient die rund 4,2 Hektar große Fläche als Ausgleich für Waldflächen, die in den letzten Jahren für Baumaßnahmen gebraucht wurden. Dies schreiben die Gesetze vor, über deren Einhaltung die Forstdirektion Freiburg wacht. Insgesamt sollen 8,5 Hektar aufgeforstet werden. Die Flächen, die nach den aktuellen Arbeiten noch nicht bearbeitet worden sind, werdne als Ausgleichsflächen für die nächsten Jahre vorgehalten.
Für wertvolle Artenvielfalt
Ein bedeutendes Ziel des Projekts ist es, die Vielfalt des regionalen Lebensraums zu erhöhen, wovon Mensch und Tier profitieren. Der Wald im Schlangenwedel schließt eine gehölzfreie Lücke, die zurzeit noch zwischen Roter Bruch, Geißheck und Reilinger Eck klafft. Je besser Wälder und Gehölze vernetzt sind, desto größer ist die Chance, dass nützliche Kleintiere sich ansiedeln und auch ohne das gefährliche Überqueren der Autobahnen in ihrem Lebensraum weiterkommen. Neben dieser wesentlichen Funktion hat der Schlangenwedel mit Baum und Strauch viele weitere positive Effekte und verbessert zum Beispiel den Boden, indem er vor Erosion schützt. Auch das Grundwasser profitiert, denn stärker durchwurzelte Böden filtern Stoffe, die in ihn eindringen. Für das Auge bietet ein Wald, den man in diesem Fall vor lauter Bäumen sicher noch sieht, ein wichtiges Landschaftselement mit seinen Obstbaumreihen, Eichen, Buchen und Sträuchern.
Der Stadt und dem Forstrevier war es sehr wichtig, eine zusammenhängende Fläche aufzuforsten, was im Fall des Schlangenwedels zunächst nicht gegeben war. Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern verliefen jedoch positiv, so dass eine zusammenhängende Fläche entstanden ist. Entlang des Waldsaums wird im kommenden Jahr noch ein Waldweg angelegt.
Der benachbarte Roter Bruch wurde Ende der 1990er Jahre von der Stadt erworben und beispielhaft zum ökologisch wertvollen Biotop entwickelt. Bis man im Schlangenwedel allerdings die ersten Wildbirnen oder –äpfel kosten kann, dürfte es, laut Revierförster Glasbrenner, noch gut zehn Jahre dauern.

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de