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Worms – Stolpersteine gegen Vergessen

Worms / Rhein-Neckar – Zum vierten Mal findet am Mittwoch, 1. Oktober, auf Initiative des Vereins Warmaisa eine Stolperstein-Verlegung statt. Gunter Demnig, der Kölner Künstler, der die Idee des dezentralen Mahnmals für Opfer des Nazi-Regimes schon in vielen Städten Deutschlands, aber auch in anderen Länder verwirklicht hat, wird an sieben Orten in der Wormser Innenstadt Pflastersteine für elf Menschen verlegen, die in Worms lebten und aufgrund ihrer jüdischen Herkunft, aber auch aus anderen Gründen verfolgt und ermordet wurden.
 
Start der Aktion ist um 12 Uhr an der Pfauenpforte. Hier lebte vorübergehend der Maler Emil Stumpp, der für seine Porträtzeichnungen bekannt war. Er bezog nach seinem Wegzug nach Königsberg offen gegen die braunen Machthaber Position und verstarb im Gefängnis Stuhm/Westpreußen. Adolf Tschirner, freier Journalist (Römerstraße 44), wurde wegen seiner homophilen Neigungen denunziert und verfolgt und starb nach langem Leidensweg im KZ Sachsenhausen. Rosa Bertram (Wollstraße 13) war schon vor ihrer Heirat zum Katholizismus übergetreten. Das schützte sie aber nicht vor der Verhaftung in den letzten Tagen des Jahres 1944 und vor einer unmenschlichen Haft in der Gestapo-Leitstelle in Bensheim. Wie Erich Salomon (Färbergasse 9), der in einer so genannten privilegierten Mischehe gelebt hatte, und zehn andere Mitgefangene wurde sie kurz vorm Einmarsch der Amerikaner erschossen. Jüdische Bürger, denen es nicht gelang, rechtzeitig zu emigrieren, waren das Ehepaar Hermann und Recha Mayer (Judengasse 24), wie auch Dr. Hermann Katz und seine Frau Elisabeth (Steinstraße 2), die in polnische Vernichtungslager verschleppt und dort ermordet wurden. Letzte Station der Gedenkaktion ist die Heidenhainstraße 2. Dort hatte der aus Polen stammende, ehemalige Strafgefangene Bernhard Silberberg für sich, seine Frau Luise und Tochter Manja ein Haus gebaut. Sie fielen alle drei dem Terror zum Opfer.

Dr. Fritz Reuter, Vorstandsmitglied von Warmaisa, hat wie immer das Schicksal der gequälten und ermordeten Menschen recherchiert und in eindringlichen Worten zusammengefasst. Die Texte werden bei den einzelnen Verlegestationen zu hören sein. Darüber hinaus will der Verein Warmaisa demnächst ein Büchlein herausgeben, in dem sämtliche Stolpersteine mit allen Hintergrundinformationen erfasst sein werden.
 
 

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