Frankenthal – Ermittlungen zur Brandkatastrophe eingestellt

Frankenthal/Ludwigshafen – Wie die Staatsanwaltschaft Frankenthal heute mitteilt werden die Ermittlungen zur Brandkatastrophe eingestellt.Staatsanwaltschaft Frankenthal stellt Ermittlungen nach der Brandkatastrophe vom 03.02.2008 in Ludwigshafen ein; Ursache des Feuers, durch das neun Menschen ihr Leben verloren, weiterhin ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal hat nunmehr nach nochmaliger umfassender Überprüfung der sehr umfangreichen Ermittlungsergebnisse das Verfahren eingestellt, da derzeit keine weiteren Ermittlungsansätze vorliegen. Nach der Untersuchung von mehr als 200 Spuren, der Vernehmung von ca. 120 Zeugen sowie der Auswertung der schriftlichen Befragungen von 164 Einsatzkräften der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste und der Prüfung hunderter Lichtbilder und Videoaufnahmen konnte die eigentliche Brandursache bislang nicht geklärt werden. Auch der Einsatz von Spürhunden und vielfältigen technischen Hilfsmitteln sowie die eingeholten Gutachten von vier Brand- und einem Bausachverständigen haben nur zu der eindeutigen Feststellung geführt, dass der Brand im Keller unterhalb der untersten fünf Stufen der dortigen Holztreppe seinen Ausgangspunkt hatte. An jener Stelle verursachte eine bislang unbekannte eng begrenzte Wärmequelle zunächst an der Unterseite der Trittstufen einen Schwelbrand, der sich in einem Zeitraum von 15 Minuten bis zu drei Stunden nach oben zur Kellertür hin ausbreitete. Als dann im Bereich dieser zuvor geschlossenen Tür eine Öffnung und somit eine Sauerstoffzufuhr entstand, wurde der Brand sofort zu einem auflodernden offenen Feuer. Infolge der Beschaffenheit des wie ein Kamin wirkenden Treppenhauses mit seiner komplett aus Holz gefertigten Treppe und der aufwärtsströmenden heißen Brandgase breitete sich das Feuer extrem schnell nach oben aus. Dadurch wurde den Menschen in den Wohnungen auch der einzige Fluchtweg genommen.Nach den eindeutigen Ermittlungsergebnissen scheidet ein technischer Defekt oder eine Überlastung des Stromnetzes als Brandursache aus, da sich im zweifelsfrei festgestellten Entstehungsbereich im Keller keine elektrischen Leitungen oder stromführenden Geräte befanden. Im Rahmen der sehr umfangreichen und intensiven Ermittlungen haben sich keinerlei Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Brandlegung gefunden. Aufgrund der getroffenen Feststellungen, insbesondere der Lage der einzigen Brandausbruchstelle, der Art der Brandentwicklung, der mit ca. 60 Menschen belebten Situation im Haus und im Hinblick auf das Fehlen jeglichen Hinweises auf ein Brandlegungsmittel bzw. einen Brandbeschleuniger, kann eine vorsätzliche Brandstiftung oder gar ein Brandanschlag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Nach den vorliegenden Ermittlungsergebnissen ist davon auszugehen, dass das Feuer durch ein bislang nicht geklärtes fahrlässiges Verhalten verursacht wurde. Sollten sich künftig neue Hinweise oder Erkenntnisse bezüglich der eventuellen Brandursache ergeben, so werden die Ermittlungen unverzüglich wieder aufgenommen werden.