Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar.
Er war als einziger Deutscher dreimal im Weltall und besuchte als erster ESA-Astronaut die russische Raumstation Mir. Heute (14.März 2017) war er der zweite „Raumfahrer“, der sich ins Goldene Buch der Stadt Mannheim eintrug. Zuletzt war 1985 der sowjetische Kosmonaut Waldimir Kowaljonok zu Besuch in Mannheim gewesen, auch er war dreimal im Weltall.
„In das Goldene Buch tragen sich meist Politiker, Botschafter oder Personen aus dem künstlerischen Bereich ein, die Wissenschaft ist hier eher unterrepräsentiert“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der Merbold herzlich begrüßte und ihm zur Verleihung der „Mannheimer Kochschürze“ gratulierte, die der ehemalige Astronaut von der „Feinschmeckerchuchi“, dem Club der Hobby-Köche in Mannheim, am Vorabend erhalten hatte.
Der OB würdigte das Lebenswerk Ulf Merbolds, der einen Lebenstraum gelebt habe, den viele von uns als Kinder hatten, so der OB. Aber Ulf Merbold wisse auch aus eigener Erfahrung um die Fragilität unseres Planeten. Merbold nahm diesen Gedankengang in seiner kurzen Ansprache auf: „Ich habe als Wissenschaftler vor allem den Unterschied zwischen Wissen und Erkennen erfassen können.“ Als Student habe er zwar bereits Berechnungen zur Erdatmosphäre anstellen können. „Aber aus dem Raumschiff zu sehen, wie zerbrechlich diese irdische Atmosphäre ist, hat mir erst deutlich gemacht, welche Bedeutung diese Berechnungen haben“, erklärte er und ergänzte: Deshalb ist es unsere Pflicht, schonend mit dieser Erde umzugehen und sie in einem intakten Zustand zu belassen“.
Als Gastgeschenk überreichte der Oberbürgermeister einen Bildband über die Mannheimer Sternwarte, in deren Gästebuch sich seinerzeit auch Wolfgang Amadeus Mozart und Thomas Jefferson, der sich damals als Vertreter der neu gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika auf einer Europa-Rundreise befunden hatte, eingetragen haben.
Ulf Merbold wurde am 20. Juni 1941 im thüringischen Greiz geboren. Da er in der ehemaligen DDR aus politischen Gründen nicht studieren durfte, verließ er 1960 das Land und begann in Stuttgart ein Physikstudium. „Das habe ich mit Schiller gemeinsam, er ist dem baden-württembergischen Herzog Karl Eugen entflohen, ich dem DDR System“.
Das Bild zeigt von links nach rechts: Vorne: Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Ulf Merbold (sitzend), dahinter: Stadtrat Ralf Eisenhauer (SPD), Stadtrat Dirk Grunert (Bündnis90, Die Grünen und Stadtrat Wolfgang Pföhler (CDU)
Quelle Stadt Mannheim
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