Mannheim / Metropolregion Rhein Neckar – Wenn die Gefäße in den Beinen brüchig werden, wird es für die Betroffenen unangenehm: Meistens schmerzen die Beine nach kurzer Belastung, sind blass und weisen eine kühle Hauttemperatur auf. Dies alles sind Symptome für Durchblutungsstörungen, die bis zum völligen Gefühlsverlust der betroffenen Gliedmaßen führen können. Um über diese weit verbreitete Erkrankung zu berichten, vor allem auch um Methoden der Vorbeugung und Behandlung zu zeigen, lädt die Abteilung Gefäß- und Endovaskularchirurgie des Theresienkrankenhauses regelmäßig zu einem Aktionstag ein. Mehr als 300 Besucher nahmen Mitte Oktober die Einladung zum diesjährigen Gefäßtag an.
Arteriosklerose, periphere arterielle Verschlusskrankheit PAVK, diabetischer Fuß – so die Schlagworte beim Aktionstag, der alljährlich durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin initiiert wird und an dem das Theresienkrankenhaus stets teilnimmt. Im Festsaal konnten sich die Besucher einem Gesundheits-Check unterziehen und dabei speziell die Durchblutung der Beine messen lassen, um ihr persönliches Risiko für eine Arteriosklerose zu erfahren. Gab es Hinweise auf eine Gefäßverkalkung, wurden die Patienten an den Hausarzt oder einen Facharzt weiterverwiesen. Außerdem erläuterten die Experten die neue Therapiemethode der Rückenmarkstimulation, die speziell bei PAVK gute Dienste leistet und in schweren Fällen zu einem Rückgang der Amputationsrate führt. Auch durch das korrekte Bandagieren von chronischen Wunden kann viel erreicht werden: So demonstrierte eine Fachkrankenschwester besondere Verbandstechniken, die der besseren Genesung des diabetischen Fußes dienen.
Chefarzt Dr. Matthias Heinrich Tenholt erläuterte in einem spannenden Vortrag speziell die Gefahren des Rauchens auf die Durchblutung der Beine. Demnach begünstigen die im Nikotin enthaltenen Giftstoffe – neben anderen körperlichen Auswirkungen – besonders das Auftreten von Durchblutungsstörungen. Um dem entgegenzuwirken, sei nicht viel notwendig: Einerseits eine gesunde Ernährung – dazu gaben die Köche des Theresienkrankenhauses leckere Kostproben –, andererseits Bewegung. Schon mit etwas Disziplin verbessere sich die Gefäßsituation relativ schnell und die Leistungsfähigkeit eines Menschen nehme zu. Selbstverständlich solle man das Rauchen nach Möglichkeit unterlassen, um einer Gefäßverkalkung entgegenzuwirken.
Diesen Ansatz ergänzte der Diplom-Psychologe Peter Gallenstein, der seit Jahren in der Metropolregion Kurse zur Rauchentwöhnung anbietet. Aus diesem Erfahrungsschatz beleuchtete er die typischen Beweggründe des Rauchens, aber auch Methoden, um den Teufelskreis zu durchbrechen: „Man muss Gewohnheiten aufbrechen und sich neue Verhaltensweisen antrainieren, dann benötigt der Geist auch kein Nikotin mehr“, so der Experte. (ckl)