Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Lächelnd stehen sie auf der Freitreppe vor dem Stuttgarter Neuen Schloss: Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Finanzminister Nils Schmid und Rektoren aller Hochschularten. Auch Prof. Meister von der Musikhochschule Mannheim und Prof. Höll von der Musikhochschule Karlsruhe sind gekommen. Gerade wurde den Rektoren versprochen, dass das Land Baden-Württemberg 1,7 Milliarden Euro mehr für seine Hochschulen ausgeben wird als ursprünglich geplant. „Vor einem Jahr hätten wir eine solche Ankündigung noch für undenkbar gehalten“ kommentiert Prof. Meister. „Auch für die Musikhochschulen ist die Anhebung der Grundfinanzierung um 3 % jährlich notwendig und überaus erfreulich.“
Natürlich erwartet das Land für dieses deutlich verstärkte finanzielle Engagement auch Gegenleistungen. An oberster Stelle wird der Erhalt der derzeitigen Studienplatzkapazität verlangt. Dazu Prof. Wetz, der Vizepräsident der Mannheimer Musikhochschule: „Die Diskussionen der letzten Wochen haben bewiesen, wie dringend der Musikernachwuchs gebraucht wird.“ In einigen Bereichen könne schon heute der Bedarf nicht mehr gedeckt werden. „Deshalb werden wir diese Erwartungen des Landes gerne erfüllen und die derzeitige Studienplatzkapazität weiter vorhalten.“
Die Gespräche über die Zukunft der Musikhochschulen sind aber noch keineswegs beendet. Der Verbleib des Kernbereichs mit den Hauptfächern Komposition, Orchesterinstrumente, Klavier, Gesang und Kammermusik an allen Musikhochschulen wurde zwar zugesagt. Prof. Meister betont aber: „Über die zukünftige Ausgestaltung des Profilbereichs ist noch nicht abschließend gesprochen worden.“ Dabei werde es nicht nur um die Fächerstruktur, sondern eventuell auch um die Verschiebung von Studienplätzen, Stellen und Finanzmitteln unter den fünf Musikhochschulen gehen.
„Vieles ist noch unklar“, so Prof. Meister. „Die aufmerksame Begleitung des weiteren Prozesses durch die interessierte Öffentlichkeit bleibt deshalb sehr wichtig.“