Heidelberg /Metropolregion Rhein-Neckar – Basketball USC – Interview mit Björn Schoo – “Wir sind auf einem guten Weg!“
Björn Schoo legt für den USC Heidelberg als Centerspieler 13,9 Punkte, 7,7 Rebounds, 1,7 Blocks und eine Effektivität von 18,9 auf. Bereits zur „Saison-Halbzeit“ ist er zu einem spielerischen und menschlichen Vorbild gereift. Grund genug, einmal genauer nachzufragen. In diesem Interview verrät er, wieso er in Heidelberg besser spielt denn je, wo nach seiner Meinung noch Potential ist, die Leistung der Mannschaft zu verbessern und wie wichtig es ihm ist, von den Fans unterstützt zu werden.
Björn, das neue Jahr hat angefangen. Kamst du gestärkt aus der kleinen Winterpause?
„Die Pause hat uns allen sehr gutgetan. Man konnte mal in einem anderen Umfeld abschalten und die kleinen Wehwehchen, die man als Basketballprofi immer rumschleppt, etwas auskurieren.“
Wie schätzt du deine Leistung in den letzten Wochen ein?
„Ich denke ich habe gute Leistungen gebracht, aber im Endeffekt zählt nur der Teamerfolg.“
Wo sind im Moment Schwächen und Stärken der Mannschaft? Woran müsst ihr noch arbeiten?
„Wir haben viele starke Einzelspieler und spielen inzwischen auch zeitweise gut zusammen, müssen aber noch konstanter werden.“
Du spielst statistisch gesehen besser den je auf diesem Niveau. Was sind die Ursachen?
„Ich fühle mich in dem Umfeld hier sehr wohl. Es kommt auch immer darauf an, welche Rolle man in einem Team einnimmt, und mit der Rolle in Heidelberg bin ich zufrieden.“
Du bist nach Robert Maras (Bayern München, 2,15m) der zweitgrößte Spieler der Liga. Hast du abseits des Parketts viele Probleme mit deiner Größe?
„Es ist aufwendig und teuer, in Deutschland Kleidung zu kaufen. Autos, Möbel etc. sind auch nicht gerade für meine Größe ausgerichtet, aber man arrangiert sich damit.“
Welche andere Sportart würdest du ausüben, wenn du nicht so groß wärst?
„Ich habe früher in der Freizeit viel Fußball und Tennis gespielt und würde mich allgemein schon als Bewegungstalent bezeichnen. Basketball kam mir aber neben der Körpergröße auch von anderen Anforderungen her immer am meisten entgegen und hat mir auch immer am meisten Spaß gemacht. Für mich ist Basketball der beste Sport der Welt. Auch Neuzuschauer, die einmal beim Basketball waren, sind fast immer begeistert und bleiben „am Ball“.“
Kritische Stimmen behaupten, dass das Zusammenspiel im Angriff noch verbesserungsfähig ist, dass es kein konstant hohes Leistungsniveau gibt, sondern nach einer starken Vorstellung hin und wieder ein schwächeres Spiel folgt. Ist diese Kritik berechtigt?
„Ich denke wir spielen jetzt viel strukturierter als noch zu Saisonbeginn, aber in der Tat verfallen wir noch häufig in Einzelaktionen und müssen weiter an unserem Teamplay arbeiten. Wir haben aber auch viele Spiele verloren, die wir mit etwas Glück genauso gut hätten gewinnen können und mit zwei, drei Siegen mehr würde kein Mensch Kritik üben. Man muss auch nicht immer nach Fehlern suchen und alles schlechtreden. Wir sind auf einem guten Weg!“
Inzwischen bist du fast schon ein Publikumsliebling. Was bedeutet dir das?
„Das bedeutet mir sehr viel. Als Basketballprofi arbeitet man jeden Tag hart an seinem Spiel und nimmt viele Entbehrungen in Kauf. Es ist ein schönes Gefühl, wenn das vom Publikum gewürdigt wird.“
Interview: Robin Herbert