Worms – Ausstellung „Megilla“

Worms / Rhein-Neckar – Eröffnung am Donnerstag, 3. September um 19 Uhr im Museum der Stadt Worms im Andreasstift, Weckerlingplatz
 
Megilla (Mehrzahl: Megillot) ist hebräisch und heißt Buchrolle. Es ist eine Bezeichnung für die fünf alttestamentlichen Schriften Hoheslied, Ruth, Klagelied, Prediger Salomo und Esther. Meist wird damit die Esther-Rolle gemeint, die an Purim verlesen wird. Alte Megilla-Rollen sind auf Pergament geschrieben, zusammengefügt und auf einem Stab aufgerollt. Im Gegensatz zu den meisten Schriftrollen erlaubt die Megilla neben kunstvoller Schrift auch eine bildliche Darstellung. In Anlehnung an diese traditionellen Rollen, aber auch inspiriert durch den Besuch einer Speyerer Delegation in den Höhlen von Qumram, wo 1946 die Schriftrollen der jüdischen Essener-Sekte entdeckt worden waren, beschäftigten sich Künstler aus Speyer und dessen israelischer Partnerstadt Yavne mit diesem Thema. Im Verlauf des Projekts, das Anfang 2007 begonnen wurde und den Namen Megilla erhielt, entstanden 46 Schrift- und Bildfahnen, die den Zeichenreichtum im Spannungsfeld zwischen Schrift und Bild ausloten. Erstmalig gezeigt wurde die deutsch-israelische Ausstellung “Megilla“ Anfang Dezember auf Initiative des Künstlerbunds Speyer in der Speyerer Kirche St. Guido, die derzeit zur Synagoge umgebaut wird. Jetzt kommt die Ausstellung zum Auftakt der jüdischen Kulturtage 2009 auch nach Worms. Dies vor allem auch in Hinblick auf die gemeinsamen Bemühungen der beiden Städte, mit Mainz zusammen als jüdisches Weltkulturerbe SCHUM anerkannt zu werden. Die Vernissage ist am Donnerstag, 3. September, 19 Uhr, im Museum der Stadt Worms im Andreasstift, Weckerlingplatz 7. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Michael Kissel wird Hans-Jürgen Herschel vom Künstlerbund Speyer in die Ausstellung einführen. Die Wormser Gruppe “Tacheles“ wird die Veranstaltung musikalisch umrahmen. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist bis zum 20. September 2009 täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.