Südliche Weinstraße / Metropolregion Rhein-Neckar.
In den Schulsporthallen in Annweiler (Dreifeldhalle), Bad Bergzabern (Dreifeldhalle) und Herxheim (Kleinsporthalle) werden Filter eingebaut, um eine Nutzung der Duschen aufgrund der bei Routineüberprüfungen festgestellten erhöhten Legionellenwerte zeitnah wieder zu ermöglichen. Die Ultrafiltration reinigt das Trinkwasser von Legionellen, unerwünschten Mikroorganismen und Partikeln.
Die sogenannten „endständigen Filter“ basieren auf Hohlkammermembranen. Mittels Adapterstücken werden die Filter entweder an den Duschausläufen, oder innerhalb der Duschelemente installiert. Die Umbauten können im Bestand erfolgen. „Ich bin froh, dass durch diese Möglichkeit eine schnelle Wiederbenutzung der Duschen sichergestellt werden kann“, betont Landrat Dietmar Seefeldt. „Es geht um die Gesundheit unserer Schülerinnen und Schüler, der Sportlerinnen und Sportler, weshalb wir zu diesen drastischen Schließungsmaßnahmen greifen mussten. Im Bereich der Lüftungs- und Heizungstechnik in unseren Sporthallen gibt es leider Mängel, deren Ursache hauptsächlich im hohen Alter der Hallen liegt. In der Konsequenz wird der Kreis die betroffenen Hallen in den nächsten Jahren generalsanieren müssen“, so Seefeldt.
In Absprache mit den Schulen wird im Kreisausschuss eine Prioritätenliste aufgestellt, die festlegt, in welcher Reihenfolge eine langfristige Sanierung der Sporthallen erfolgen wird. Insgesamt kommt auf den Kreis sicherlich ein zweistelliger Millionenbetrag für die Sanierung der Hallen zu.
Für die kleine Sporthalle in Herxheim wird als erstes eine Vorplanung für eine Generalsanierung erstellt. Entsprechende finanzielle Mittel sind bereits im Haushalt für 2019 eingestellt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können dann auch für alle anderen Hallen verwendet werden.
Das Warmwassersystem in der Gymnastikhalle in Bad Bergzabern konnte bereits erfolgreich desinfiziert werden und ist wieder nutzbar. Auch in der Zweifeld-Sporthalle der Realschule plus in Edenkoben (Luitpoldstraße) sind die Duschen bis auf weiteres wieder zur Nutzung freigegeben.
Hintergrund
Legionellen sind Bakterien, die beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen können, von grippeartigen Beschwerden bis zu Lungenentzündungen.
Sie sind weltweit verbreitete Umweltkeime, die in geringer Anzahl natürlicher Bestandteil von Oberflächengewässern und Grundwasser sind. Gefährdet sind vor allem Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr, Senioren oder Raucher.
Legionellen vermehren sich am besten bei Temperaturen zwischen 25 °C und
45 °C in stehendem Wasser. Oberhalb von 70 °C werden sie meistens abgetötet und unterhalb von 20 °C vermehren sie sich kaum noch. Besonders in künstlichen Wassersystemen mit geringem Durchfluss, wie Wasserleitungen in Gebäuden, finden die Erreger bei entsprechenden Temperaturen gute Wachstumsbedingungen. In Ablagerungen und Belägen des Rohrsystems können sich die Legionellen besonders gut vermehren.
Informationen zum Thema Legionellen sind unter www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/legionellen/ und www.rki.de/Legionellen zu finden.
Quelle südliche Weinstraße