Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar.
Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, besuchte am 5. Juni 2018 gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Multihalle im Herzogenriedpark. Adler hatte bei der Eröffnung der Ausstellung “Sleeping Beauty – Reinventing Frei Otto’s Multihalle” bei der Biennale in Venedig bereits die Gelegenheit gehabt, die Ausstellung zur Multihalle zu besichtigen. Jetzt war er nach Mannheim gekommen, um sich die Multihalle vor Ort anzuschauen.
“Die Multihalle war ein Experiment, das in seiner Bedeutung immer wieder betont werden muss. Sie gehört zum kulturellen Erbe der Stadt, unseres Landes und Europas. Die Multihalle ist aber nicht nur baukulturelles Erbe, sie steht auch für den Mut zum Experimentieren. Dieser Mut darf uns nicht verloren gehen, wenn wir unsere Städte verändern. Und deshalb werden wir prüfen, ob und wie wir die Stadt Mannheim beim Projekt Multihalle unterstützen können”, erklärte Staatssekretär Adler bei seinem Besuch. “Ich freue mich sehr, dass der Bund Möglichkeiten prüft, um uns bei diesem nicht einfachen Projekt zu unterstützen. Denn hier geht es nicht nur um eine Restaurierung. Es geht darum, das Projekt Multihalle noch einmal neu zu interpretieren und in die Zukunft zu führen. Wir haben die Chance, noch einmal neu anzufangen und die Zukunft neu zu denken”, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
Im Anschluss an seinen Besuch in der Neckarstadt radelte der Staatssekretär gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Kurz und Baubürgermeister Lothar Quast durch die Neckarstadt-West, die als Sanierungsgebiet im Rahmen der “Lokalen Stadterneuerung” ausgewiesen werden soll.
Die Multihalle
Die von Frei Otto und Carlfried Mutschler für die Bundesgartenschau 1975 in Mannheim gebaute Mehrzweckhalle gilt weltweit als die größte Holzgitterschalenkonstruktion. Mit ihrer experimentellen Entstehungsgeschichte, ihren offenen Raumqualitäten und ihrer Einbettung in die urbane Topographie von Stadt und Landschaft verkörpert die Multihalle einen “offenen Raum” für eine “offene Gesellschaft”.
Heute, 40 Jahre nach dem Bau der ursprünglich als temporäres Bauwerk geplanten Multihalle und einigen Jahren Leerstand, arbeitet die Stadt Mannheim zusammen mit einer engagierten Gruppe aus Kulturschaffenden, Architekten, Nachbarn, Bürgern, Ingenieuren und Universitäten an einem neuen und nachhaltigen Konzept für die Halle im Herzogenriedpark, um damit den langfristigen Erhalt sicherzustellen. Dieser offene und kollektiv gestaltete Prozess ist einmalig in Deutschland.
Quelle Stadt Mannheim