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Neustadt – Mini Weinernte bereitet Kopfzerbrechen

Neustadt / Bissersheim / Metropolregion Rhein-Neckar (pw.) – Ausgeprägte Aromen und anregende Leichtigkeit – Beim Weinjahrgang 2010 bereitet vor allem die geringe Menge Kopfzerbrechen

Die Pfälzer Winzer müssen sich 2010 mit der kleinsten Ernte seit 25 Jahren zufrieden geben – doch die Weine, die bisher verkostet wurden, überraschen mit gut ausgeprägten Aromen, einer frischen Leichtigkeit und viel versprechenden Dichte. Die Rotweine trumpfen mit intensiver Farbe auf, die Jungweine insgesamt präsentieren sich, so das Urteil der Experten beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, „weniger säurebetont als erwartet“. Der große Wermutstropfen des Jahrgangs ist die Mini-Erntemenge von voraussichtlich 1,6 Millionen Hektolitern – das ist in der Pfalz ein Drittel weniger als in normalen Jahren. „Wein ist ein Naturprodukt, wir müssen mit solchen Schwankungen bei der Erntemenge zurechtkommen – und ich bin überzeugt, dass unsere gut gerüsteten Betriebe das auch schaffen“, sagte Theresia Riedmaier, Landrätin der Südlichen Weinstraße und Vorsitzende der Pfalzwein-Werbung, beim „Herbstlichen Kamingespräch“ der Pfälzer Weinwirtschaft in der Vinothek Mussler in Bissersheim.
Nach einem turbulenten Witterungsverlauf hat besonders der goldene Oktober dem Weinjahrgang gut getan. Die trockenen, sonnigen Tage und kühlen Nächte sicherten nicht nur die Gesundheit der Trauben, sondern halfen besonders den für die Pfalz so wichtigen Weißweinsorten wie Riesling, Weiß- und Grauburgunder. „ Die fruchtige Aromatik, die so typisch für Pfälzer Weine ist, konnte sich so hervorragend ausprägen“, sagt Dr. Jürgen Oberhofer vom DLR Rheinpfalz. Das Ergebnis sind Weine, die sich durch Frische, Fruchtigkeit und Brillanz auszeichnen. Wenn sich die Säure reduziert, werden die Weine „deutlich an Fülle und Dichte zulegen“, so die Prognose der Weinexperten. Die leichteren, weniger vom Alkoholgehalt geprägten Weine des Jahres entsprechen durchaus den Wünschen der Konsumenten. „Wir wissen aus der Weißwein-Studie des Landes Rheinland-Pfalz, dass gerade solche animierenden Weine bei den Verbrauchern sehr beliebt sind“, hob der pfälzische Weinbaupräsident Edwin Schrank hervor. Der 2010er ist nach seiner Auffassung ein Jahrgang, wie er noch in den 80er und 90er Jahren zur Normalität in der Pfalz gehörte. Gekennzeichnet war das Weinjahr 2010 durch schwierige, teils ungewöhnliche Witterungsbedingungen. Die Blüte – im Vergleich zu den vergangenen Jahren ohnehin recht spät – fiel in eine kurze Kälteperiode mit niedrigen Nachttemperaturen, danach sorgten (ebenfalls im Juni) große Hagelschäden für einen massiven Ertragsausfall auf 4.000 Hektar Rebfläche. Das feuchte Augustwetter bereitete den Winzern besonders bei den früh reifenden Sorten Kopfzerbrechen, doch schon im September kam der Umschwung: Niedrige Temperaturen verhinderten ein Ausbreiten der Botrytis, kühle Herbstwinde ließen die ohnehin kleinen Trauben weiter schrumpfen und ermöglichten hohe Mostgewichte von teilweise mehr als 250° Oechsle. Die durchschnittlichen Mostgewichte lagen beim Portugieser bei 70, beim Dornfelder bei 75, beim Müller-Thurgau bei 78, beim Silvaner bei 80, beim Riesling und Grauburgunder bei 85 und beim Weiß- und Spätburgunder bei 88 bzw. 90° Oechsle.
Nach der kleinen Ernte ist nicht nur der gefragte Pfälzer Dornfelder knapp. Gerade bei der Pfälzer Paradesorte, dem Riesling, ist die Erntemenge am stärksten gesunken. Der Hektarertrag betrug nur ca. 55 Hektoliter. Die meisten anderen wichtigen Pfälzer Traditionsorten kamen auf einen Ertrag von 75 Hektoliter je Hektar. Selbst der Dornfelder, der schon im Sommer durch Windbruch gelitten hatte, erreichte nur circa 80 Hektoliter je Hektar. Die ersten Auswirkungen der kleinen Ernte zeigen sich bereits auf dem Fasswein-Markt, wo die Preise deutlich angezogen haben. Da der Minderertrag nicht durch eine Preiserhöhung zu kompensieren ist, erwartet Weinbaupräsident Schrank lediglich moderate Preiserhöhungen für die Weinliebhaber.
Die großen Betriebe, die den Lebensmittelhandel versorgen, stehen indes vor der Herausforderung, eine möglichst kontinuierliche Belieferung zu gewährleisten. Es gilt, die führende Position des Pfälzer Weins zu halten. Unter den deutschen Weinregionen, die im Lebensmittelhandel zusammen genommen auf einen Marktanteil von etwa 40 Prozent kommen, ist die Pfalz das wichtigste Anbaugebiet. Jede dritte Flasche deutschen Weins im Handel stammt aus der Pfalz. Europaweit hat die Weinernte eine durchschnittliche Größe, so dass fehlende inländische Lieferungen in den Handelsregalen durch Importware ersetzt werden könnten.

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