Mannheim – Wenn die Schilddrüse verrückt spielt

Mannheim / Metropolegion Rhein-Neckar – Im Rahmen der Vortragsreihe „BAUCHgEFÜHLE“ am Mannheimer Theresienkrankenhaus lud Mitte September der Chefarzt der Chirurgie Dr. Gunther Schwall ein. Dieses Mal nahm der erfahrene Mediziner die Schilddrüse unter die Lupe und berichtete dem Publikum über verschiedene Krankheitsbilder, welche das im Hals befindliche Organ befallen können: „Knoten, Kropf und Fehlfunktion“ lautete die die Überschrift des Abends, die auch den Inhalt des Vortrags andeutete. Zunächst verdeutlichte der Chirurg die Bedeutung des häufig unterschätzten Organs, denn es hat Einfluss auf unterschiedlichste Körperfunktionen: darunter Verdauung, Energiehaushalt und Stoffwechsel, Wärmeregulation, die Bildung von Muskulatur, Knochen und Haaren und nicht zuletzt auch auf die Psyche eines Menschen. Untersuchungen zeigen, dass in Deutschland etwa ein Drittel der Bevölkerung Strumen (Kropf) oder Knoten in der Schilddrüse aufweisen. Diese hohe Patientenzahl hängt eng mit einer Jod-Mangelversorgung zusammen, welche die Bildung von Knoten fördert. Ein angepasster Speiseplan mit zum Beispiel zwei Mal wöchentlich Fisch reduziert dieses Risiko. Außerdem ging Dr. Schwall auf Fehlfunktionen der Schilddrüse ein und erläuterte die Auswirkungen einer Über- beziehungsweise Unterfunktion des Organs. So kann es zu hohem Blutdruck, Schlafstörungen und Gewichtsverlust kommen, wenn das Organ zu viele Enzyme ausschüttet, andererseits zu erhöhtem Kälteempfinden, Müdigkeit und Depressivität bei einer Unterfunktion. Letztlich erläuterte Dr. Schwall moderne Operationsmethoden an der Schilddrüse und nahm damit den Zuhörern die Angst vor einem Eingriff. (ckl)