PM/Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – 765 Jahre treue Begleiter der Lebensrettung – Mehr als ein dreiviertel Jahrtausend ehrenamtliches Engagement und Treue zu einer lebensrettenden Aufgabe ehrte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Bezirk Mannheim e.V. in der vergangenen Woche. In den Räumlichkeiten der Wasserrettungsorganisation begrüßte der stellvertretende Vorsitzende Dr. Fabian Widder neben den 51 langjährigen Mitgliedern und Familienangehörigen auch die aktiven Ehrenamtlichen des Wasserrettungsdienstes, die ihre Prüfungsbestätigungen als Taucheinsatzführer, Einsatztaucher oder Bootsführer erhielten und den Ersten Bürgermeister der Stadt Mannheim, Christian Specht, der mit Widder gemeinsam die Ehrung vornahm.
Specht war trotz schwerer Erkältung und leiser Stimme zur Ehrungsfeier erschienen. Es sei ihm ein wichtiges Anliegen, den Ehrenamtlichen der DLRG persönlich für ihren Einsatz zu danken. Er hatte nicht absagen wollen, so der Erste Bürgermeister, um ein Zeichen des Vertrauens und für die Bedeutung der DLRG als einer der größten Vereine in Mannheim zu setzen.
Dr. Widder betonte in seiner Ansprache, dass es weder formal noch praktisch einen Unterschied zwischen aktiven und unterstützenden Mitgliedern in der DLRG gebe. Jedes Mitglied, das sich durch eine helfende Hand oder die Unterstützung in Form eines Beitrags in die Arbeit der DLRG einbringe, genieße gleich großen Respekt, insbesondere dann, wenn diese Treue sich sogar über Jahrzehnte erstrecke. Wichtig sei es ihm aber auch, auf ganz alltägliche und doch stark prägende Umstände in der Arbeit eines Vereines wie der DLRG hinzuweisen. So führe beispielsweise die Einführung des Buchungssystems SEPA im europäischen Zahlungsverkehr bei den Ehrenamtlichen zu erheblichen Mehrbelastungen. Zwar erleichterten Computerprogramme die Arbeit, jedoch wäre bei einem Mitgliederbestand von mehr als 2.300 jedes Mitglied einzeln zu betrachten, um Fehler zu vermeiden. Unzählige Arbeitsstunden gingen hierfür verloren.
80 Gäste, darunter 51 zu Ehrende, fanden den Weg in die Räumlichkeiten der DLRG im Herzogenried. Unter den Ehrungen für 10-, 25-, 40-, 50- und 60-jährige Mitgliedschaft stachen drei Jubilare besonders heraus. Neben Stadtrat Roland Weiß und dem Vorstandsvorsitzenden des Mannheimer Hockeyclub, Dr. Steffen Junge, die beide für 25-jährige Treue zur DLRG geehrt wurden, erhielt auch Liselotte Fischer aus Händen von Christian Specht ihre Ehrenurkunde und -nadel. Die 80-jährige ist bereits seit 60 Jahren Mitglied der DLRG. In ihrer langen Schwimmerlaufbahn erlangte sie 1953 den Meistertitel im Turmspringen.
Und nicht nur für sie hatte der Erste Bürgermeister und Sicherheitsdezernent persönliche Worte, als er die wohlverdienten Urkunden übergab. Ihre Zertifikate für den erfolgreichen Abschluss ihrer Fachausbildungen erhielten Steffen Fritz für den DLRG-Bootsführerschein A (Binnen), Alisa Fieber und Philipp Schöttler als frisch gebackene Einsatztaucher 2 sowie der Technische Leiter Wasserrettungsdienst, Thorsten Großstück, als Taucheinsatzführer.
Specht hatte in seiner Rede auf die hohe Bedeutung der DLRG im Rahmen des Rettungsdienstes der Stadt Mannheim hingewiesen. Er sei glücklich, als Sicherheitsdezernent auf eine Einheit wie die rein ehrenamtlich agierende Wasserrettungsorganisation zurückgreifen zu können, wenn deren Dienste gebraucht würden. Er konnte sich bereits bei verschiedenen Anlässen von der Leistungsfähigkeit der Wasserretter überzeugen, die im laufenden Jahr bei Alarmierungen zu Notfalleinsätzen und der Überwachung von Veranstaltungen in neun Fällen an insgesamt 10 Einsatztagen für die Sicherheit ihrer Mitbürger einstanden. Damit sei die DLRG eine Stütze des gesellschaftlichen Lebens in Mannheim.
TA