Speyer/ Metropolregion Rhein-Neckar.
Die Medaillenhoffnungen der Nachwuchssportler des Judosportvereins Speyer haben sie bei den Deutschen Meisterschaften der U18 in Wanne-Eickel nicht erfüllt. Mit einigen vorderen Platzierungen, aber ohne Edelmetall, kehrten die JSV-Vertreter von den Titelkämpfen zurück. Trainer Manfred Dreiseitl zog ein differenziertes Fazit, denn neben den Enttäuschungen gab es auch einige Lichtblicke gerade seitens der jüngeren Kämpfer, die als Außenseiter starke Leistungen zeigten.
In der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm hatte der JSV zwei aussichtsreiche Kämpfer am Start: Michel Adam und Sebastian Hofäcker hatten bei der Südwestdeutschen Meisterschaft beide das Finale erreicht und hofften dementsprechend auch auf Bundesebene auf vordere Platzierungen, zumal Adam im Vorjahr bereits Bronze geholt hatte. Doch es lief nicht nach Plan. Michel Adam verlor zunächst gegen Arthur Schramm aus Potsdam und dann auch in der Trostrunde gegen Tom Meiling aus Sindelfingen. In beiden Kämpfen startete er gut, ließ aber gegen Ende immer mehr nach und konnte so seine eigenen Erwartungen nicht erfüllen. Ein bisschen besser lief es für Sebastian Hofäcker, aber trotzden hatte er eigentlich mehr erhofft als der siebte Platz, der nach zwei Siegen und zwei Niederlagen für ihn raussprang.
In der Kategorie bis 66 Kilogramm ging Marco Zimmermann ohne Medaillenerwartung ins Turnier. Er unterlag im ersten Kampf dem späteren Silbermedaillengewinner Maurice Püchel aus Nordrhein-Westfalen, feierte aber dann in der Trostrunde ein schönes Erfolgserlebnis mit einem Ippon-Sieg gegen Joscha Mayer aus Niedersachsen, ehe im dritten Kampf nach einer Niederlage gegen den Saarländer Tilmann Sutor Endstation war.
Große Hoffnungen auf eine Medaille hatte sich Paul Schall in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm gemacht, vor allem nach seinem überzeugenden Auftritt bei der Südwest-Meisterschaft vor einer Woche. Er erwischte auch einen guten Start mit Ippon-Siegen gegen Niklas Kern aus Aschaffenburg und Julian Patt aus Hennef, zog dann aber gegen Janosch Hunfeld aus Berlin den Kürzeren und musste in die Trostrunde. Hier schien er zunächst nach einem Sieg gegen Tim Schmidt aus Potsdam auf Kurs richtung Bronzemedaille, doch dann unterlag er im folgenden Kampf gegen Johannes Greib aus Hessen und landete so auf dem siebten Platz der Endabrechnung. „Es war sehr schade, denn er hatte sich viel vorgenommen und hatte eigentlich auch die Form, um an diesem Tag eine Medaille zu holen. Leider hat er in Führung liegend eine kirze Unaufmerksamkeit gehabt, die ihn den Kampf kostete“, erklärte JSV-Trainer Manfred Dreiseitl.
In der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm hatte es Florian Bantle mit Gegnern zu tun, die fast alle deutlich größer waren als er, und hatte dementsprechend nicht die Erwartung, ganz vorne zu landen. Dennoch gelang ihm ein richtiges Highlight, als er in der Trostrunde den zweifachen Deutschen Meister Eduard Trippel aus Rüsselsheim mit Ippon besiegte. Dass er im folgenden Kampf unterlag und ausschied, war unter diesen Umständen keine Tragödie – der neunte Platz konnte sich sehen lassen. „Er hat die Erwartungen auf jeden Fall übertroffen“, sagte Manfred Dreiseitl.
Bei der weiblichen U18 hatte der JSV drei Starterinnen auf der Matte. Die Jüngste im Bunde, Grete Riegert trat in der Gewichtsklasse bis 44 Kilogramm an und zeigte in ihren beiden Kämpfen guten Einsatz, auch wenn sie sich letztendlich jeweils geschlagen geben musste. „Für sie war es schon eine großer Erfolg, sich in ihrem ersten U18-Jahr für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Sie kann mit ihren Leistungen auf jeden Fall zufrieden sein“, so Dreiseitl.
Bessere Chancen auf vordere Platzierungen hatten sich die Schwestern Leonie und Alexandra Nußbaum ausgerechnet. In der Kategorie bis 48 Kilogramm stieß Leonie mit zwei Ippon-Siegen ins Viertelfinale vor, verlor dort aber gegen die späte Vizemeisterin , Annika Wittekindt aus Hildesheim. Mit einem weiteren vorzeitigen Erfolg in der Trostrunde hielt sie ihre Chance auf eine Medaille am Leben, doch im Kampf um den Einzug ins kleine Finale unterlag sie sehr unglücklich gegen Giuseppina Sagona aus Dudweiler im Saarland und beendete das Turnier auf Platz sieben. „Sie war eigentlich klar besser, hatte aber nicht das Quäntchen Glück, dass eine ihrer Aktionen zu einer Wertung führte, und am Ende verlor sie, weil sie eine Strafe mehr als ihre Gegnerin kassiert hatte“, berichtete Manfred Dreiseitl. In der Klasse bis 63 Kilogramm wurde Alexandra Nußbaum nach drei Siegen und zwei Niederlagen Neunte.
Foto (links im Bild: Florian Bantle) vom JSV Speyer