Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
Die Rheinpfalz-Redakteurin Christiane Vopat verwendet am 05.12.2018 erneut in ihrem Bericht „Einbruchsserie reißt nicht ab“ im Zusammenhang der Anna-Freud-Schule den Begriff „Berufsschule“. Aus der Sicht der Mitglieder der Schulgemeinde der Anna-Freud-Schule gehört zu einem seriösen Journalismus eine korrekte semantische Begrifflichkeit bei der Schulartbezeichnung ihrer Schule. Die Anna-Freud-Schule ist zwar nach ihrem Namen eine Berufsbildende Schule (Schulart). Zu ihrem Namen gehört auch die Schulsitzgemeinde (Ludwigshafen) und der Zusatzname Anna Freud. Damit lautet der Name der Schule in seiner korrekten Darstellung und in der richtigen Reihenfolge: „Anna-Freud-Schule BBS Sozialwesen, Gesundheit und Hauswirtschaft in Ludwigshafen“. Die Anna-Freud-Schule verfügt wie jede andere Berufsbildende Schule über bestimmte und teilweise unterschiedliche Schulformen. Sie verfügt aber nicht über eine „klassische Berufsschule“, in die Auszubildende der Ausbildungsbetriebe der Region ihren berufsschulischen Unterricht erhalten und damit zu einem dualen Ausbildungssystem gehören, das prüfungstechnisch unter der Regie der jeweiligen Kammern steht. Die klassischen Berufsschüler verfügen grundsätzlich über einen von den Kammern bestätigten Ausbildungsvertrag mit den jeweiligen Ausbildungsbetrieben und sie sind damit Mitarbeiter/innen der Ausbildungsunternehmen oder der Handwerkbetriebe. Zum Abschluss der Ausbildung legen dann diese Auszubildenden und Berufsschüler/innen ihre Prüfung vor einer Kammerprüfungskommission ab, die im Vorfeld die Abschlussprüfungen im Bildungsbereich der Berufsschule insgesamt inhaltlich planen, sachlich organisieren und in ihrer Verantwortung durchführen.
Die Anna-Freud-Schule mit ihren Schulformen Fachschulen, Berufliches Gymnasium und Berufsfachschulen kennt solche Kammerprüfungen für ihre Absolventen überhaupt nicht. Die Anna-Freud-Schule mit ihren Domänen in den Bereichen Sozialwesen und Gesundheit/Pflege ist daher eingebettet in ein Bildungs- und Berufsbildungssystem, das sich von den Traditionen in den gewerblich-technischen und kaufmännischen Bereichen mit ihren Schulformen doch etwas und insbesondere mit ihren Fachschulen deutlich abgrenzt. In diesem Segment der sozialen, gesundheitlichen und pflegerischen Einrichtungen hat sich historisch das duale Berufsbildungssystem nie etabliert. Dadurch hat die Anna-Freud-Schule mit ihren Bildungsgängen auch keine klassische Berufsschule und keinen Kammerbezug. Die Anna-Freud-Schule plant und organisiert die Fachschul-, die Abitur-, die Fachhochschul- und Sozialassistentenprüfungen – trotz teilweise prekärer Bedingungen – mit einem hohen Organisationsaufwand in ihrer rechtlich vorgegebenen Verantwortung. Die Schulgemeinde der Anna-Freud-Schule wäre der Presse daher sehr dankbar, wenn sie in den öffentlichen Darstellungen in den Medien nicht auf eine Berufsschule semantisch falsch reduziert würde, also auf eine Schulform, über die sie als atypische BBS noch nicht einmal verfügt.
Quelle StD‘ Katrin Griem
Studiendirektorin bei der Schulleitung
Anna Freud Schule