Neustadt a. d. Weinstraße / Metropolregion Rhein-Neckar – Veranstaltungen im Saalbau:
ENSEMBLE 1800
Das Kammerorchester Ensemble 1800 ist am 21. März um 20 Uhr im Saalbau zu Gast. Mit einem Programm das attraktiver kaum sein könnte. Das Publikum erwartet Werke der drei berühmten Wiener Klassiker Haydn, Mozart und Beethoven. Haydn ist mit einer seiner frühen, eher unbekannten Sinfonien vertreten, in der die Hörner, darunter Stephan Katte als Solist, brillieren.
Im wohl schönsten Violinkonzert Mozarts, das vor allem durch die sogenannte türkische Musik im Schluss-Satz bekannt geworden ist, spielt Konzertmeister Martin Jopp den Solopart. Celli und Bässe verwenden dabei ihre Bögen als Schlaginstrumente; nach dem so verbreiteten Schrecken wirkt das Menuett am Ende umso eleganter.
Mit seiner siebten Sinfonie feierte der überzeugte Humanist und kämpferische musikalische Revolutionär Beethoven Ende 1813 einen seiner größten Erfolge als Komponist. Das rhythmische Element beherrscht dabei alle vier Sätze so stark, dass Richard Wagner auf die Idee kam, von einer „Apotheose des Tanzes“ zu sprechen.
Das ensemble 1800 vereint ausgezeichnete Instrumentalisten, die auf historischen Instrumenten spielen, so wie sie in der Entstehungszeit der Werke im Gebrauch waren. Dahinter steht die Überzeugung, dass die Klangwelt, in der die jeweiligen Komponisten lebten, auch heute am besten geeignet ist, das zu vermitteln, was die Werke damals neuartig, oft auch provozierend wirken ließ.
Das Anliegen der Musiker und des Dirigenten Fritz Burkhardt ist es, die Atmosphäre der Uraufführung wieder lebendig werden zu lassen.
Konzerteinführung um 19.00 Uhr im Beethovensaal
Karten (10 bis 20 € und Ermäßigungen) erhältlich bei der Kulturabteilung, Friedrichstraße 1, Telefon 06321 855-404. Montag – Freitag 9:30 – 12:30 Uhr, Montag – Mittwoch 14:00 – 16:00 Uhr und Donnerstag 14:00 – 17:00 Uhr.
Am Veranstaltungstag an der Konzertkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. –
Online-Ticketing: www.ticket-regional.de
Jeder stirbt für sich allein – Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada
Das gefeierte literarische Großereignis „Jeder stirbt für sich allein“ nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada kommt nach Neustadt. Am 23. März um 20 Uhr ist diese berührende, mehrfach verfilmte Geschichte um Widerstand, Angst und Verrat im Milieu der kleinen Leute im Saalbau zu sehen. Neben Peter Bause und Hellena Büttner als Ehepaar Quangel spielen neun weitere Schauspieler in der Produktion der Schauspielbühnen in Stuttgart, Altes Schauspielhaus und des EURO-Studio Landgraf.
Zum Inhalt
„Der Führer hat mir meinen Sohn ermordet!” – Mit diesem und ähnlichen Texten auf Postkarten, die sie heimlich in Treppenhäusern, Briefkästen und in Hinterhöfen deponieren, rufen die Berliner Eheleute Quangel zum Widerstand auf. Durch den Tod ihres einzigen Sohnes im Zweiten Weltkrieg haben sie ihren Lebenssinn verloren und ihn durch die heimlich ausgelegten Botschaften, die dem NS-Regime den Krieg erklären, neu gefunden. So ist Falladas Hinterhofpanorama „Jeder stirbt für sich allein“, das auf dem realen Fall und den Gestapo-Ermittlungsakten des 1942 durch Denunziation verhafteten und zum Tode verurteilten Ehepaares Hampel basiert, auch ein großer Liebesroman.
Sie wollen etwas tun – sich gegen das sinnlose Hinschlachten Tausender zur Wehr setzen.
Umgeben von überzeugten Nationalsozialisten, Karrieristen, Opportunisten, Kleinkriminellen und Menschen, die sich aus Angst vor Konsequenzen dem staatlichen Druck anpassen, ist dies ein ebenso riskantes wie wenig erfolgsversprechendes Unternehmen, denn die Karten werden gefunden und bei der Polizei abgegeben.
Kommissar Escherich übernimmt die Ermittlungen in diesem Fall, der sich als schwieriger als erwartet erweist. Gedrängt von seinem Vorgesetzten gerät Escherich immer mehr unter Druck. Er muss endlich Ergebnisse präsentieren…
Dem erfahrenen Theatermann Volkmar Kamm gelingt es in seiner Dramatisierung in beklemmender Eindringlichkeit, die emotional sehr anrührende Atmosphäre einzufangen und in Momentaufnahmen die verschiedenen Schicksale der Denunzianten, Opfer, Mitläufer, Spitzel und überzeugten Nazis zu bündeln.
Der Überraschungs-Weltbestseller, der 2011 in den USA auf dieses sensationelle Echo stieß, wurde von dem gesundheitlich total zerrütteten Autor Hans Fallada verfasst. In der Nervenklinik der Berliner Charité schrieb er die rund 850 Manuskriptseiten von „Jeder stirbt für sich allein“ in nur dreieinhalb Wochen. Drei Monate vor der Veröffentlichung starb er.
Eine Einführung zu dem Stück findet um 19 Uhr im Beethovensaal statt.
Pressestimmen
Aufwühlende Bühnenadaption
Das Publikum braucht ein paar Sekunden, bis sich die Erstarrung im Applaus für die hervorragenden schauspielerischen Leistungen löst. Der Widerstand der kleinen Leute aussichtslos, aber nicht umsonst.
Christina Nack, Südkurier, 10.02.2015
Anrührend, kraftvoll, spannend
Überragende Hauptakteure – Starke Bühnenfassung
Herausragend an dieser insgesamt sehr beeindruckenden Inszenierung sind die beiden Hauptdarsteller. Peter Bause und Hellena Büttner alleine sind schon Garanten für ein lebensnahes Spiel, mit dem sie den Zuschauer emotional mitnehmen und so das Typische an Falladas Romanen herausarbeiten. Auch die anderen Rollen sind gut besetzt. Ein starkes Stück Theater, das Volkmar Kamm mit viel Fingerspitzengefühl erzählt. Eine spannende Geschichte, die auch in Zeiten nicht totzukriegender Unbelehrbarkeit absolut auf der Höhe der Zeit ist.
Arnim Bauer, Ludwigsburger Kreiszeitung, 03.11.2014
Karten (10 bis 20 € und Ermäßigungen) erhältlich bei der Kulturabteilung, Friedrichstraße 1, Telefon 06321 855-404. Montag – Freitag 9:30 – 12:30 Uhr, Montag – Mittwoch 14:00 – 16:00 Uhr und Donnerstag 14:00 – 17:00 Uhr.
Am Veranstaltungstag an der Konzertkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. –
Online-Ticketing: www.ticket-regional.de