Weinheim/Metropolregion Rhein-Neckar.Alberto und seine Bürgermeister
Großer Andrang beim Benefizessen für Amatrice auf dem Weinheimer Marktplatz – Spendenkonto noch bis 30. September geöffnet
Die Pasta ging weg wie warme Semmeln: Beim Benefizessen für die Erdbebenopfer von Amatrice am Sonntag auf dem Weinheimer Marktplatz herrschte ein riesiger Andrang. Ab 11 Uhr bis in den Nachmittag hinein verteilte Alberto Ferrarese, Küchenchef und Inhaber der „La Cantina“, von ihm gespendete italienische Spezialitäten an die Gäste – vor allem Spagetti a l’amatriciana, jenem Gericht, das aus Amatrice stammt.
Auch die seit vielen Jahren in Weinheim ansässige italienische Gastwirt-Familie Ferrarese stammt aus Amatrice. Brüder, Neffen und Nichten des La Cantina-Chefs waren zur Zeit des Erdbebens in Italien und blieben nur durch Glück unversehrt. Alle Ferrareses halfen am Sonntag mit, dass möglichst viele Menschen mit Essen versorgt und damit die Spendenkasse reichlich gefüllt werden konnte. Zutaten und Service waren komplett gespendet, jeder Gast gab, was ihm das Essen und der Anlass wert war.
Nach Schätzungen der Gastgeber nahmen über 1.800 Gäste das Angebot an. Mit mehreren Ausgabe-Stationen und einer permanenten Küchenproduktion samt frischer Pasta konnte Alberto Ferrarese den Ansturm aber mit südländischer Gelassenheit meistern.
Zu seinem professionellen Küchen- und Serviceteam kamen aber auch prominente Gäste aus der Kommunalpolitik, die in der Küche und an der Theke aushalfen und damit die Aktion tatkräftig unterstützten. Allen voran Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard und der Hemsbacher Bürgermeister Jürgen Kirchner, der die Region um Amatrice als langjähriger Urlaubsgast gut kennt. Heiner Bernhard lobte die spontane Idee des Marktplatz-Gastronomen, seine Großzügigkeit, aber auch die hohe Spendenbereitschaft der Menschen: „Gutes Essen mit einer guten Tat zu verbinden“, so der OB, „das ist ganz im italienischen Sinne und daher besonders authentisch.“ Durch die persönliche Verbundenheit Ferrareses mit seinem Heimatland und der betroffenen Region sei es gewährleistet, dass die Spenden dort ankommen und den Menschen helfen, die am meisten Hilfe brauchen. Er, Bernhard, sei „froh und glücklich, dass wir dadurch als Stadt mit unserem Namen für diese große Geste stehen dürfen“. Die Spendenkasse wird für einen ersten Kassensturz Ende des Monats geöffnet, und anschließend gemeinsam mit dem Geld auf dem Spendenkonto persönlich in Amatrice überreicht.
Am Nachmittag wurden zwei Bilder der persischen Künstlerin Mashi Changizi versteigert. Der Erlös geht ebenfalls auf das Spendenkonto der Sparkasse Rhein Neckar Nord (IBAN: DE24 6705 0505 0063 0206 64 – bitte mit Stichwort “Ferrarese”), das noch bis zum 30. September geöffnet bleibt. Alberto Ferrarese, der ein Haus in Amatrice besitzt, hat versprochen, sich vor Ort von der sinnvollen Verwendung der Spenden zu überzeugen.
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