Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Eine CDU-Delegation bestehend aus dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden Armin Laschet, Landtagskandidat Chris Rihm, dem Kreisvorsitzenden Nikolas Löbel, Stadtrat Konrad Schlichter und Bezirksbeirat Roger Bloemecke hat am vergangenen Freitag das neue Caritas-Zentrum St. Franziskus in Waldhof besichtigt. Die innovative Einrichtung bringt verschiedene Dienste unter einem Dach zusammen: betreutes Wohnen, stationäre und ambulante Pflege, Tagespflege für Senioren, ein Hospiz, Sozialberatung, den Bürgerservice der Stadt Mannheim und das Restaurant Landolin, das als Integrationsbetrieb geführt wird.
Im Gespräch mit der Vorstandsvorsitzenden des Caritasverbands Mannheim, Regina Hertlein, informierten sich die Politiker über aktuelle Fragen und Probleme in der Pflege. Auch der Vorsitzende des Mannheimer Seniorenrats, Claus-Peter Sauter, und der Vorsitzende des Fördervereins St. Vincent Hospiz, Roland Hartung, nahmen daran teil. Ein Thema war das Pflegestärkungsgesetz mit seinen neuen Pflegestufen. Regina Hertlein lobte, dass die Einstufung jetzt auch geistige Fähigkeiten einschließt und somit Demenzerkrankungen stärker berücksichtigt werden. Gleichzeitig habe sie die Sorge, dass Menschen mit niedrigen Pflegestufen nicht mehr ins Heim kämen. Denn künftige stark Pflegebedürftige müssen weniger zuzahlen, selbständigere Bewohner mehr als heute. „Wenn nur noch Schwerstkranke im Pflegeheim leben, sind Freizeitangebote wie gemeinsames Kochen oder gar Ausflüge nicht mehr möglich.“
Eine weitere Sorge der Caritas-Chefin war der so genannte Barbetrag für Heimbewohner, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Dieses Taschengeld beträgt derzeit 109 Euro im Monat. Davon müssen die Bewohner aber alle Medikamente bezahlen, die nicht rezeptpflichtig sind. „Manche Leute haben nicht mal das Geld, einen Kaffee trinken zu gehen, obwohl sie ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben“, so Hertlein. Ein Problem, das viele betrifft, wie Claus-Peter Sauter vom Seniorenrat betonte: „Wir stellen fest, dass es immer weniger Selbstzahler in den Pflegeheimen gibt.“
Auch der Fachkräftemangel war Thema: Der Caritasverband Mannheim plädiert dafür, für Pflegekräfte, die von außerhalb der EU kommen, legale Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Im Prinzip brauche es in Deutschland ein Einwanderungsgesetz, so Hertlein. Armin Laschet berichtete in diesem Zusammenhang vom Triple Win Projekt der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und der Bundesagentur für Arbeit. Wichtig, so Laschet, sei es, darauf zu achten, nur Pflegekräfte aus Ländern anzuwerben, in denen nicht selbst Pflegefachkraftmangel herrscht. Dabei war er sich der Herausforderungen durch den demografischen Wandel bewusst: „Bei immer mehr Älteren und Pflegebedürftigen wird es schwierig, die Qualität in der Pflege zu halten.“
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