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Neustadt an der Weinstraße – Kurpfalz Konzert-Reihe „In Memoriam Klaus Arp“ am Dienstag, 22.03.2016, 18 Uhr im Saalbau Neustadt an der Weinstraße

Neustadt an der Weinstraße/Metropolregion Rhein-Neckar. Eigentlich wollte Klaus Arp am Dienstag, den 22. März um 18 Uhr im Saalbau selbst das Sinfoniekonzert leiten und dirigierend am Pult stehen, doch es kam anders: Die Kulturabteilung der Stadt Neustadt an der Weinstraße, alle Musikinteressierten aus der Region und insbesondere Freunde und Besucher der beliebten Kurpfalzkonzert-Reihe sind betroffen vom plötzlichen Tod des engagierten Musikers, Pädagogen und Professors der Mannheimer Musikhochschule zu Jahresbeginn. Klaus Arp war immer ein sehr verantwortungsbewusster Musiker und ein großes Vorbild für seine Studierenden. Schon im Bewusstsein seines baldigen Todes kümmerte er sich noch um die Organisation dieses Konzertes, das eigentlich unter seiner Leitung geplant war. Sein Wunsch war es, dass sein ehemaliger Student Joongbae Jee in diesem Konzert die von ihm so geliebte Haydn-Sinfonie dirigieren solle. Das Orchesterkonzert ist nun Klaus Arp gewidmet, von ihm selbst noch einstudiert wurden die Werke von Stravinsky und Beethoven. Es spielt das Sinfonieorchester der Musikhochschule Mannheim unter Leitung von Cosima Sophia Osthoff und Joongbae Jee.

Zum Inhalt Der Ausgangspunkt Stravinskys war zunächst von seinem Lehrer Rimsky-Korsakow, später vom französischen Impressionismus, geprägt. Großform und Klanglichkeit hatten ein größeres Gewicht als motivische Kleinarbeit. Auch in seiner „Symphonies d’instruments à vents“, der aus einem Nachruf für den französischen Komponisten Claude Debussy 1920 entstand, sind die Formteile eher blockartig aneinandergereiht als motivisch-thematisch miteinander verbunden und in einem Satz zusammengefügt. Der Gesamteindruck ist eher schroff und sachlich, aber vor allem durch den abschließenden Choral von erhabener Größe. Der Titel sollte eigentlich eher wörtlich mit „Zusammenklänge von Blasinstrumenten“ übersetzt werden. Von einer Symphonie im formalen Sinne hat die Komposition eher wenig.

Über Beethovens 3. Symphonie „Eroica“ ist schon viel geschrieben worden, über die Widmung an Napoléon, die er wutentbrannt durchgestrichen hatte, als dieser sich zum Kaiser krönte, über das Thema des Finalsatzes aus seinem Ritterballett „Die Geschöpfe des Prometheus“, das in diesem Satz kunstvoll variiert wird, über die Variationen für Klavier über dasselbe Thema, die als „Eroica-Variationen“ bekannt wurden, über den zweiten Satz „Marcia funebre“, der in seiner Tiefe und gleichzeitig positiven Ausstrahlung im Maggiore-Teil kaum zu überbieten ist, über die ungewöhnliche Besetzung mit drei Hörnern, die in der Tonart Es-Dur so etwas wie den Urklang der deutschen Romantik von „Freischütz“ bis „Rheingold“ begründete.
Dem muss nicht mehr viel hinzugefügt werden. Text: Klaus Arp Auf Wunsch von Klaus Arp spielt das Orchester als drittes Musikstück die Sinfonie Nr. 88 G-Dur von Joseph Haydn, dirigiert von seinem ehemaligen Studenten Joongbae Jee.

Zur Person Klaus Arp hat sein altsprachliches Abitur, sein Studium (Klavier, Komposition, Orchesterleitung) und seine ersten Engagements in Hamburg absolviert. Nach Bühnenmusik am Deutschen Schauspielhaus und am Thalia-Theater wurde er Repetitor am renommierten Hamburger Ballett unter John Neumeier, wo er auch zahlreiche Ballettabende als Solopianist bestritt. 1978 wurde er mit der Einstudierung und Leitung der West Side Story an der Hamburger Staatsoper betraut. 1981 wurde er Erster Kapellmeister am Stadttheater Koblenz, für das er 1988 zum 200. Jubiläum seine Auftrags-Oper »Ogygia« nach Fritz von Unruh komponiert hatte. Von 1987- 1995 war er Chefdirigent des Rundfunkorchesters Kaiserslautern (SWR). Von 1992 – 2011 hatte er die künstlerische Leitung der Villa Musica Rheinland-Pfalz inne und erhielt 2005 den Kunstpreis des Landes. Neben verschiedenen Kammermusikwerken und Solokonzerten (Kontrabass, Horn, Violine) schrieb er 2003-2004 die Kammeroper »Friendly Fire« für die Neuköllner Oper Berlin. Seit dem Herbst 1993 leitete er die Dirigentenklasse und das Symphonieorchester der Mannheimer Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Als Dirigent wurde er regelmäßig ins In- und Ausland (v.a. USA/Kanada, Asien) eingeladen.

Cosima Sophia Osthoff begann ihre Theaterkarriere 1990 am Theater der Hansestadt Lübeck. Zielstrebig verfolgte sie ihren Weg als Dirigentin über die Stationen Oldenburg, Coburg und Trier, wo sie bereits 1. Kapellmeisterin und stellvertretende GMD war, bevor sie 2001 als1. Kapellmeisterin ans Musiktheater im Revier Gelsenkirchen berufen wurde. Dort dirigierte sie bis 2008 zahllose Produktionen und machte sich weit über die Stadt hinaus einen Namen. So wurde sie mehrfach zu einer der besten Dirigenten in Nordrhein-Westfalen gewählt. Cosima Sophia Osthoff hat sich im Lauf ihrer Kapellmeisterjahre ein breit gefächertes Repertoire erarbeitet und daneben zahlreiche Sinfoniekonzerte geleitet. Besonders wichtig ist ihr die intensive persönliche Betreuung und Vorbereitung aller an einer Aufführung Beteiligten– Solisten, Chor und Orchester. Nur so kann die dichte und ausgefeilte Interpretation entstehen, für die sie bekannt geworden ist.

Ihre Stärken sind vielfältig. Neben dem sogenannten Deutschen Fach von der Wiener Klassik bis hin zu Zemlinsky und Richard Strauss, das ihr vorzüglich liegt, darf sie sich als ausgewiesene Kennerin des Belcanto im engeren und weiteren Sinn bezeichnen. Daneben hat sie wichtige Werke des französischen Repertoires – besonders der Werke von Berlioz – sowie des russischen und slawischen Repertoires ebenso erfolgreich aufgeführt wie Werke aus den Bereichen Operette, Musical und Ballett oder der zeitgenössischen Musik. Im Konzertbereich hebt die Kritik immer wieder ihre unkonventionellen und spannenden Programme hervor. Cosima Sophia Osthoff hat seit Herbst 2008 eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim inne.

Joongbae Jee ist ab der aktuellen Spielzeit 2015/16 Erster Kapellmeister am Theater Ulm, zuvor war er von 2012/13 bis 2014/15 Erster Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdirektors am Theater Trier. Außerdem lehrt er als Dozent im Hauptfach Dirigieren an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim. Jee wurde ab der Spielzeit 2014/15 in die Künstlergruppe “Maestro von Morgen” des Deutschen Musikrats aufgenommen. Zudem wird er seit 2010 vom Dirigentenforum des Deutschen Musikrats gefördert und war 2014 Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes Trier-Luxembourg. Im Jahre 2012 gewann er zudem den „Deutschen Operettenpreis für junge Dirigenten“ und im 2004 wurde er als bester Nachwuchsdirigent der Suwon Philharmonic (Staatsphilharmonie Suwon) und von der Korean Conductors Association ausgezeichnet. Er war Finalist beim 5. Deutschen Hochschulwettbewerb für Orchesterdirigieren 2011 und Viertelfinalist beim „52. Councours de jeunes chefs dʼorchestre Besançon“ in Frankreich. In Europa und Korea dirigierte er zahlreiche Orchester, u.a. das WDR Sinfonieorchester Köln, MDR Sinfonieorchester, die Stuttgarter Philharmoniker, die Baden-Badener Philharmonie, das Kurpfälzische Kammerorchester, das State Philharmonic Orchestra Plovdiv (Bulgarien), Wonju Philharmonic und das Gwangju Symphonieorchester (Korea).

Geboren 1982 in Süd-Korea, absolvierte Joongbae Jee sein Dirigierstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim bei Prof. Klaus Arp (Orchesterleitung) und Prof. Georg Grün (Chorleitung). Zuvor studierte er Komposition an der „Seoul Art High School“ und war in dieser Zeit ebenfalls Vorschüler im Fach Orchesterdirigieren an der „Korea National University of Arts“. Im Februar 2008 beendete er erfolgreich sein Dirigierstudium an der „Seoul National University“ bei Prof. Hun-Jeong Lim und Prof. Deok-ki Kim.

Karten (7,00 €, Schüler/Studenten 4,00 €) gibt es bei der Kulturabteilung, Friedrichstraße 1, Telefon 06321 855-404. Montag – Freitag 9:30 – 12:30 Uhr, Montag – Mittwoch 14:00 – 16:00 Uhr und Donnerstag 14 – 17 Uhr. Am Veranstaltungstag an der Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. – Online-Ticketing: www.ticket-regional.de

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