Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Das Europäische Parlament hat am 11. Juni eine Resolution verabschiedet und die Freilassung des Journalisten und Menschenrechtsaktivisten Mazen Darwish gefordert. Darwish befindet sich seit mehreren Jahren in Syrien in Haft. Ihm wird vorgeworfen, er habe durch seine Menschenrechtsarbeit terroristische Akte begünstigt und die innenpolitische Lage in Syrien angeheizt. Amnesty international betrachtet Darwish hingegen als gewaltlosen politischen Gefangenen. Im April 2015 wurde ihm – in Abwesenheit – in Wittenberg der Preis „Das unerschrockene Wort“ der Lutherstädte verliehen.
Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Lutherstadt Heidelberg, schließt sich der Forderung des EU-Parlaments an: „Die jahrelange Inhaftierung von Mazen Darwish beobachten wir mit größter Sorge. Meinungs- und Pressefreiheit sind absolute Grundpfeiler einer gerechten Gesellschaft. Heidelberg ist nicht nur Lutherstadt sondern auch UNESCO City of Literature – damit haben wir den Auftrag, uns für die Freiheit des Wortes und Menschen wie Mazen Darwish einzusetzen“, so der Heidelberger Oberbürgermeister
Mazen Darwish gründete das Syrische Zentrum für Medien und Meinungsfreiheit (SMC) bereits im Jahr 2004, also lange vor den Protesten für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit in Syrien. Seit Beginn der Protestbewegung berichtete das Zentrum verstärkt über die Menschenrechtssituation in Syrien und die Lage der Pressefreiheit, dokumentierte Zahlen und Identitäten der verhafteten, verschwundenen und getöteten Menschen und wurde damit zu einer wichtigen Informationsquelle für ausländische Beobachter der Entwicklung. Am 16. Februar 2012 stürmten Regierungskräfte das SMC-Büro in Damaskus und nahmen alle dort anwesenden Mitarbeiter fest, darunter Mazen Darwish. Bis heute ist Darwish in Haft. Mehr als 70 weitere Organisationen, darunter das Arabische Netzwerk für Menschenrechte, fordern seine Freilassung.