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Walldorf – Aus dem Gemeinderat – Kirchengemeinden können sanieren

evang.KircheWalldorf/ Metropolregion Rhein-Neckar. Kirchengemeinden können sanieren Stadt gibt Zuschuss – Photovoltaik auf Kirchendach umstritten

Das Dach der Evangelischen Stadtkirche muss erneuert und die Terrasse des Katholischen Pfarrhauses saniert werden. Die beiden entsprechenden Anträge der Kirchengemeinden erläuterte Erster Beigeordneter Otto Steinmann dem Gemeinderat in dessen Sitzung am 24. Februar.

Der „Japanische Staudenknöterich“, so Steinmann, sei auf der nördlichen Seite des Katholischen Pfarrhauses im Sommer 2013 entdeckt worden. Die sich durch unterirdische Ausläufer stark ausbreitende Pflanze hat laut Bericht der Kirchengemeinde inzwischen die Terrasse des Pfarrhauses beschädigt. Das vom erzbischöflichen Bauamt erarbeitete Sanierungskonzept sieht vor, die Terrasse in ursprünglicher Höhe wiederherzustellen, um die Proportionen des Pfarrhauses beizubehalten. Die Kosten für die Sanierung werden auf knapp 93.000 Euro veranschlagt. Da die Stadt im Jahr 2010 für die Sanierung der von der Hauptstraße einsehbaren Fassade des Pfarrhauses einen fünfzigprozentigen Zuschuss gewährte und damals für die rückwärtige Fassade zehn Prozent übernahm, beantragte die Kirchengemeinde für die Terrassensanierung analog einen Zuschuss von zehn Prozent, das heißt von 9.300 Euro.

Um einen Zuschuss von knapp 160.000 Euro ging es bei der Sanierungsmaßnahme der Evangelischen Kirchengemeinde. Wie Erster Beigeordneter Steinmann berichtete, müsse das undichte Dach der Evangelischen Stadtkirche saniert werden, da an mehreren Stellen Wasser eingedrungen sei. Er erinnerte daran, dass eine Dachsanierung bereits bei der umfassenden Kirchensanierung im Jahr 2006 thematisiert, dann aber doch verworfen worden sei. Da die Evangelische Kirche als eines der bedeutendsten stadtbildprägenden Gebäude Walldorfs gilt, beantragte die Evangelische Kirche einen Zuschuss. Die Verwaltung empfahl, wie schon bei der Sanierung anno 2006, fünfzig Prozent zu übernehmen, angesichts des besonderen Charakters der Evangelischen Kirche. Der Gemeinderat befasste sich außerdem mit dem Vorschlag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, eine Photovoltaikanlage auf dem neuen Dach der Evangelischen Stadtkirche zu installieren. Wie Steinmann erklärte, habe sich der Oberkirchenrat angesichts des Denkmalschutzes für das Gebäude dagegen ausgesprochen.
Stadtrat Werner Sauer (CDU) hoffte auf die Ausrottung des Staudenknöterichs. Über die Kosten von 93.000 Euro sei er allerdings „erschrocken“, doch das Denkmalschutzamt beharre auf dem Sanierungskonzept. Dass das Dach der Evangelischen Kirche nun doch erneuert werden müsse, sei „ärgerlich“, so Sauer. Doch man hätte schließlich auch 2006 einen 50-prozentigen Zuschuss gegeben, nur müsse man jetzt wieder ein Gerüst stellen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Kirchendach konnte sich Sauer nicht vorstellen. Er gab noch zu bedenken, dass man die Kirche nicht zu einem Solardach „zwingen“ könne, zumal die Stadt selbst auf denkmalgeschützten Gebäuden keine Solarzellen habe.

“Beides ist ärgerlich”, meinte Manfred Zuber (SPD). Was den Staudenknöterich anging, war ihm wichtig, diesen „ordentlich auszubaggern“, damit er sich nicht zum benachbarten Hopp-Stift I ausbreiten könne. Lieber wolle man höhere Kosten mittragen. Das Kirchendach hätte auch Zuber lieber schon 2006 mitsaniert, konnte aber mit dem vorgeschlagenen Zuschuss mitgehen. Eine Photovoltaikanlage wollte er keinesfalls gegen den Willen des Eigentümers durchsetzen. „Eine solche Diskussion würde im Sand verlaufen und hätte auch beim Denkmalschutz keine Chance“, erklärte Zuber. Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) stellte fest, dass die Zuschussanträge der Kirchen „eine lange Tradition“ hätten. Auch er meinte, dass man gespart hätte, wenn bei der Sanierung der Evangelischen Kirche vor neun Jahren das Dach gleich erneuert worden wäre. Zur Solaranlage auf dem Kirchendach äußerte er, dass er hoffe, dass „die Kirche sich dem Thema annähern“ könne. Man müsse Zeichen setzen. Es gebe Möglichkeiten, dies auch ästhetisch ansprechend umzusetzen. Als Beispiel nannte er die Nikolaikirche in Leipzig, deren Süddach mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet worden sei. „Zwang“ sei seinen Ausführungen nicht zu entnehmen, stellte er fest, doch müsse man auch unkonventionelle Wege gehen. Dr. Günter Willinger (FDP) stimmte den Sanierungsmaßnahmen zu. Er konnte sich Solarzellen auf Kirchen zwar vorstellen, nicht aber auf der Walldorfer. Dies vor allem nicht gegen den Willen des Eigentümers. Auch Bürgermeisterin Christiane Staab bekräftigte nochmals, dass die „klare Aussage“ der Kirche als Eigentümerin zu respektieren sei.

Bei der getrennten Abstimmung sprachen sich alle Mitglieder des Gemeinderats für die Bezuschussung des Sanierungskonzepts der Katholischen Kirche aus. Für den Zuschuss zum Vorhaben der Evangelischen Kirche gab es 19 Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen und ein Nein.

Bild:Das Dach der Evangelischen Stadtkirche war Diskussionsthema im Gemeinderat – nicht nur wegen des beantragten Zuschusses (Foto: Pfeifer)

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