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Landau – „Die Sicherheit für Landaus Bürger zählt“ – Ergebnisse der Kampfmittelvorerkundung liegen vor

Info 062 KarteLandau/ Metropolregion Rhein-Neckar.„Die Sicherheit für Landaus Bürger zählt“ – Ergebnisse der Kampfmittelvorerkundung liegen vor – Stadt Landau handelt wegweisend

Oliver Wittmann und Stefan Joritz haben jetzt als Vertreter des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) und des Amts für Recht und öffentliche Ordnung die Ergebnisse einer Untersuchung der Kampfmittelbelastung in Landau und die daraus abgeleitete Gefährdungsbeurteilungen dem städtischen Hauptausschuss vorgestellt. Mehrere Monate lang hatten Experten Luftbilder aus den letzten Kriegsmonaten des Zweiten Weltkrieges ausgewertet und militärhistorische Ereignisse in der Umgebung der Stadt rekonstruiert.
Das Ergebnis der umfangreichen Recherche ist eine Karte, die zeigt, in welchen Arealen Landaus eine Belastung mit Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg vorhanden sein kann. „Wir sind froh, dass die Dokumentation abgeschlossen ist. Dies dient der Sicherheit der Landauer Bürgerinnen und Bürger – und die allein zählt“, fasste Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer zusammen. In Recherche und Aufbereitung der Kampfmittel-Belastungskarte hat die Stadt Landau rund 60.000 Euro investiert und damit eine Vorreiterrolle in Rheinland-Pfalz übernommen. Denn auch in vielen anderen Kommunen gab es kriegerische Auseinandersetzungen im zweiten Weltkrieg, die Rückstände unter der Erde hinterließen, beispielsweise alte Fliegerbomben und andere Munition. „Wir haben alles unternommen, um eine solide Datengrundlage zu bekommen. Selbst die Ladelisten der alliierten Bomber wurden in den Archiven der amerikanischen und britschen Luftwaffe ausgewertet“, schilderte Bürgermeister Thomas Hirsch als zuständiger Dezernent das akribische Vorgehen.
Koordiniert hatte die Recherchen 2014 der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL). Zukünftig ist das Amt für Recht und öffentliche Ordnung die zentrale Stelle für Kampfmittel in der Stadtverwaltung Landau . Anhand der Voruntersuchung ist eine qualifizierte Beurteilung der örtlichen Situation möglich und es können Handlungsempfehlungen bzw. –vorgaben bei Eingriffen in den Untergrund gegeben werden.

Hohe Datenqualität
Die erkundete Fläche Landaus umfasst insgesamt 58 Quadratkilometer, lediglich der Stadtwald wurde ausgespart. Ein spezialisiertes Büro wertete über 500 Luftbilder aus. Aufwendig war auch die Auswertung der Ladelisten der alliierten Kriegsflugzeuge, wozu die entsprechenden Militärachive aufgesucht werden mussten. Dem Ergebnis bescheinigten der Kampfmittelräumdienst des Landes sowie die Gewerbeaufsicht eine hohe Qualität.

Detaillierte Auswertungen
In der Dokumentation sind die unterschiedlichen Gefährdungen mit unterschiedlichen Farben dargestellt: Bei den Rot gefärbten Bereichen handelt es sich um Flächen, bei denen die Gefahr von Blindgängern im Boden vorhanden ist. Etwa 15 Prozent der Fläche Landaus fallen unter diese Kategorie. Festgelegt werden die Flächen durch Auswertung aller sichtbaren Bombentrichter, versehen mit einem Sicherheitsradius von 50 m. Bei geplanten tieferen Eingriffen in den Boden gilt hier immer der Grundsatz „Räumstelle vor Baustelle“. Genehmigungspflichtige Eingriffe in das Erdreich sind erst nach einer Sondierung durch eine speziell zugelassene Fachfirma möglich. Konsequenz aus der Kenntnis belasteter Bereiche sind künftig besondere Vorkehrungen beim Arbeitsschutz – diese gelten auch für Tiefbaumaßnahmen bei Kanalbauten des EWL. Geringfügige Eingriffe in das Erdreich, wie die Neupflanzung eines Baumes, müssen im Einzelfall geprüft werden. Wurden an einer Stelle jedoch bereits in früheren Jahren Tiefbauarbeiten durchgeführt, wie etwa Kabel verlegt, gehen die Experten dort von einer geringeren Gefahr aus, auf Bombenblindgänger oder Munitionsreste zu stoßen.

Es konnten eine Vielzahl von Stellungen, Lauf- und Splittergräben festgestellt und verortet werden – denn auch dort können vergrabene Munitionsreste nicht ausgeschlossen werden. Diese „Hohlformen“ sind in gelber Farbe hervorgehoben.

Zusätzlich recherchierten die Experten den Verlauf der damaligen Bodenkämpfe und grenzten diese Bereiche ein.

Bei Auswertung der Ladelisten gab es glücklicherweise keinerlei Hinweise auf chemische Zünder. Nach aktuellem Kenntnisstand geht somit von möglichen Blindgängern im Untergrund keine akute Gefahr durch eine Detonation ohne Fremdeinwirkung aus.

All diese Daten sind inzwischen in das städtische Geoinformationssystem übernommen und stehen unter anderem für Genehmigungsverfahren bei Tiefbauarbeiten zur Verfügung.

„Der heute vorgelegte Bericht zur Kampfmittelbelastung Landaus bestätigt das Räumkonzept, das im vergangenen Jahr bereits auf den Konversionsflächen Am Ebenberg und auf dem Kasernenareal umgesetzt wurde“, erklärte Thomas Hirsch abschließend. Hier habe die Stadt Landau bereits früh Verantwortung für die eigenen Liegenschaften und Flächen übernommen.

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