Ludwigshafen / Metropolregion Rhein Neckar – Internationale Fachtagung des Polizeipräsidiums Rheinpfalz am 03.06.2014 in Ludwigshafen
Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen in jüngster Vergangenheit machen deutlich, dass Situationen, in denen Gewalt innerhalb von Paarbeziehungen bis hin zu Tötungsdelikten eskaliert, nicht völlig unerwartet entstehen.
Die möglichen Anzeichen, die auf verhängnisvolle Entwicklungen hindeuten können, wurden bislang kaum professionell erfragt oder analysiert. Nicht immer zeigt sich das Ankündigungsverhalten etwa in konkreten Äußerungen des Opfers wie: „Irgendwann bringt er mich um!“. Vielmehr sind es Details vorangegangener Auseinander-setzungen, die hier hohe Indizwirkung besitzen: hat der Täter das Opfer jemals gewürgt, die Kinder angegriffen, wurden Waffen eingesetzt, ist der Täter arbeitslos.
Um solchen Gewalteskalationen zukünftig institutionalisiert, strukturiert und professionsübergreifend vorzubeugen, werden wir im Rahmen eines Projekts sowohl Instrumente zum Erkennen und Bewerten von Risiken testen als auch die Durchführung sogenannter Fallkonferenzen erproben.
Zur Vorbereitung dieses Projekts veranstaltete das Polizeipräsidium Rheinpfalz gestern eine Fachtagung, für die hochkarätige Referenten aus der Wissenschaft und Praxis gewonnen werden konnten. Damit war die Tagung überregional auf großes Interesse gestoßen.
120 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Neben Vertretern der Polizei aus dem ganzen Land und unseren Kooperationspartnern, wie beispielsweise den Interventionsstellen und Jugendämtern, konnten wir auch Teilnehmer anderer Polizeien aus dem Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland begrüßen.
Eine von A bis Z gelungene Veranstaltung, die uns mit einer Vielzahl von Fachinformationen versorgt und damit einen großen Beitrag für das Projekt geleistet hat.