Weinheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Ab 6. April rollen die neuen Stadtbusse – 1972 brachte die Band „America“ ihren später berühmten Song heraus: „A horse with no name.“ 42 Jahre später kamen in Weinheim erst die Stadtverwaltung und jetzt am Mittwochabend der Gemeinderat zu der Ansicht, dass es am Hauptbahnhof auch einen „Place with no name“ geben kann. Einen Platz ohne Namen. Frei nach dem Goethe-Zitat: „Namen sind Schall und Rauch.“ So wird es auch sein. Der neue Zentrale Omnibusbahnhof, mit dem ab 6. April das Weinheimer Stadtbussystem neu geregelt werden kann, wird einfach so heißen, wie er ist, zumindest bis auf Weiteres: Zentraler Omnibusbahnhof „ZOB“.
Der Gemeinderat hat sich am Mittwoch nach erwartet ausgiebiger Diskussion am Ende doch einem entsprechenden Vorschlag der Verwaltung angeschlossen. Auch in der Sitzung hatte Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard noch mal betont, der „ZOB“ brauche keine Platzbenennung. Da dort niemand wohne, brauche es keine Postadresse, folglich auch keine Benennung. Einen echten Platzcharakter habe er nicht – er sei im wesentlichen funktional ausgerichtet.
Nachdem vor wenigen Wochen die SPD den Namen Willy-Brandt-Platz ins Gespräch gebracht hatte, waren verschiedene Alternativvorschläge gefolgt. „Die Art der Diskussion hat uns zu diesem Vorschlag gebracht, den Omnibusbahnhof einfach Omnibusbahnhof zu nennen“, erklärte der OB. Die SPD zog daraufhin seinen Antrag zurück. Tenor am Ratstisch: Die historischen Verdienste eines Willy Brandt sind unumstritten. Es muss in seinem Namen keine Kampfabstimmung um eine Platzbenennung geben.
Am 6. April wird der Zentrale Omnibusbahnhof mit einer Feier eingeweiht. Es gibt ab 12. Uhr Live-Musik („Acoustic Pieces“), Zitronenlimo oder Freibier, also „ZOB“, (so lange der Vorrat reicht), eine Hüpfburg, weitere Überraschungen und Freifahrten mit einem Oldtimer-Bus zum „Pflänzeltag“ in die City.