Speyer/Metropolregion Rhein-Neckar – Speyerer Partnerstadt in Polen feiert Adalbertfest am 27./28. April
(is). Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann besucht erstmals Gniezno (Gnesen), die Speyerer Partnerstadt in Polen. Der Bischof wird am 27./28. April am Adalbertfest teilnehmen. Zu den Feierlichkeiten zu Ehren des Hauptpatrons von Polen und Gnesen werden der Erzbischof von Prag, Dominik Jaroslav Kardinal Duka, der polnische Episkopat sowie weitere Gäste aus dem In- und Ausland erwartet. Der Speyerer Bischof wird unter anderem bei der großen Adalbertprozession am 27. April liturgisch mitwirken und ein Grußwort in deutscher Sprache sprechen.
Die Städtepartnerschaft zwischen Gnesen und Speyer, die seit 1992 besteht, war von Anfang an auf der kirchlichen Ebene mitgetragen worden. So feierte Bischof em. Dr. Anton Schlembach mehrfach das Adalbertfest mit, das in Polen alljährlich ein nationales Ereignis ist. 1995 zelebrierte der Bischof gemeinsam mit Erzbischof Dr. Henryk Jozef Muszynski im Speyerer Dom einen Versöhnungsgottesdienst. Muszynski, seit 2010 ebenfalls Emeritus, würdigte die Feier 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als “ein bedeutendes deutsch-polnisches Ereignis“, das wenige Jahre zuvor „noch undenkbar gewesen wäre”. Auch das 15-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft 2007 wurde mit einem deutsch-polnischen Gottesdienst im Dom begangen.
Der heilige Adalbert, der als Landespatron Polens, Tschechiens und der Slowakei verehrt wird, wurde um 956 in Böhmen geboren. Vom polnischen Herzog gerufen, wirkte er als Missionar bei dem baltischen Volksstamm der Prußen. Am 23. April 997 wurden er und seine Begleiter während ihrer Missionstätigkeit bei Königsberg ermordet. Herzog Boleslaw ließ den Leichnam in Gold aufwiegen und in Gnesen bestatten. Im Jahr 1000 besuchte Kaiser Otto III. das Grab des inzwischen heilig gesprochenen Märtyrers, setzte Herzog Boleslaw die Königskrone auf und ließ in Gnesen, das damit zum politischen und kirchlichen Zentrum Polens wurde, das erste polnische Erzbistum gründen. Die jährliche Adalbertprozession ist für die Polen deshalb auch ein Gedenken an die Anfänge ihres Staates.
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