Speyer/Metropolregion Rhein-Neckar – Das Wunder von Leipzig blieb aus
Die Frauenmannschaft des Judosportvereins Speyer hat den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft verpasst. Am abschließenden Kampftag der Ersten Bundesliga Süd in Leipzig unterlagen die Domstädterinnen sowohl dem Gastgeber vom JC Leipzig als auch Kim-Chi Wiesbaden und rutschten damit vom ersten auf den vierten Tabellenplatz ab.
Es war von vornherein klar, dass es eine Mammutaufgabe werden würde, eines der beiden Kämpfen für sich zu entscheiden und damit eines der drei Fahrkarten zur Endrunde zu lösen. Mit Barbara Bandel sowie den beiden Ungarinnen Abigel Joó und Hedvig Karakas fehlten gleich drei Top-Kämpferinnen, die sonst als absolut sichere Punktegaranten für das JSV-Team gelten.
Im ersten Kampf gegen Wiesbaden gingen zwar zwei Punkte kampflos an Speyer, weil die Hessinnen die Gewichtsklassen bis 57 und bis 48 Kilogram nicht besetzt hatten, doch weitere Zähler konnte der JSV nicht einfahren. Aber es war knapp: Bernadett Baczkó schaffte in der Klasse bis 63 Kilogramm ein Unentschieden, Tia Beger (+78 Kilogramm) und Selina Dietzer (-52 Kilogramm) unterlagen jeweils nur durch Yuko (kleine Wertung) nach der vollen Kampfzeit von fünf Minuten. Klare Niederlagen gab es lediglich für Vanessa Müller, die um zwei Gewichtsklassen höhergestellt gegen die zur nationalen Spitzen gehörenden Iljana Marzok verlor, und für Ann-Kathrin Müller gegen Laura Vargas Koch.
Nachdem im zweiten Kampf des Tages Leipzig gegen Wiesbaden gewonnen hatte, war klar, dass die JSV-Frauen im Falle einer Niederlage gegen Leipzig die Finalrunde verpassen würden. So kam es auch – doch auch hier war es enger, als das Ergebnis von 1:5 vermuten lässt. Vier der fünf Kämpfe gingen über die volle Zeit, doch nur eins davon konnte der JSV für sich entscheiden – Tia Berger gewann ihr Duell gegen Lisa Schneider in der Klasse bis 78 Kilogramm. Doch zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 5:0 für Leipzig, denn bis auf das Unentschieden von Leichtgewicht Jessica Lindner hatten alle anderen Speyerer Athletinnen ihre Kämpfe abgeben müssen.
Somit bleibt den JSV-Frauen die dritte Endrunden-Teilnahme in Folge verwehrt. Trainerin Nadine Lautenschläger war dennoch nicht unzufrieden mit ihrer Mannschaft, die über die ganze Saison trotz ständiger Personalprobleme das Beste aus einer schwierigen Situation gemacht hat. „Wir haben die Endrunde nur um einen Punkt verpasst und haben eine bessere Unterbewertung als der Tabellenführer Wiesbaden – das ist wahrlich kein schlechtes Saisonergebnis und ich möchte mich bei meinen Mädels für die gezeigten Leistungen bedanken“, betont die JSV-Trainerin und blickt gleichzeitig optimistisch in die Zukunft: „Wir haben ein junges Team das gut harmoniert und wir werden nächste Saison wieder angreifen. Da stehen uns alle Türen offen.“