Weinheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Künstlerin Elvira Bach malte sich vor der Vernissage ins Goldene Buch der Stadt – Die Frau kramte in ihrer stylischen Handtasche aus buntem Plastik und zückte den Lippenstift. Knallrot drehte er sich aus seiner Hülle. Aber Elvira Bach zog sich keineswegs die Lippen nach, die waren eh’ noch leuchtend. Nein, sie malte. Erst die Gesichtskonturen, dann Augen, Nase, Mund. Schließlich holte die Berliner Künstlerin noch die Wimperntusche aus der Tasche und verlieh dem Gesicht schwarze Augenbrauen und einen nachdenklichen Ausdruck.
Für die Signatur reichte Oberbürgermeister Heiner Bernhard einen simplen schwarzen Edding, denn das definitiv neueste Kunstwerk ist im Goldenen Buch der Stadt Weinheim verewigt. Elvira Bach schrieb sich am Dienstag vor ihrer Vernissage beim Kunstförderverein in der Volksbank Galerie nicht ins Goldene Buch der Stadt – sie „malte“ sich ein. OB Bernhard war schwer begeistert. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, schmunzelte der Rathauschef.
Jedenfalls, vor ihrer Ausstellungseröffnung auf Einladung des Kunstfördervereins, sorgte die schwer angesagte Malerin auf dem Rathaus für Aufsehen. Kunstfördervereinsvorsitzende Waltraud Bucher-Olehowski und Gunnar Fuchs, Leiter des Komunalen Kulturbüros, staunten nicht schlecht angesichts der Spontankunst im Goldenen Buch. Elvira Bach ihrerseits zeigte sich begeistert von der Stadt, in der bis zum 12. Oktober ihre Bilder hängen werden. So lange ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten der Volksbank in der Bismarckstraße zu sehen.