Sandhausen/Metropolregion Rhein-Neckar (sim). Zweitligaaufsteiger SV Sandhausen reist am Wochenende zu seinem zweiten Auswärtsspiel zum FC St. Pauli (Samstag um 13 Uhr) und damit in eines der stimmungsvollsten Stadien im Profibereich, das durch seine einzigartige Atmosphäre zwischen Ostsee und Alpen bestens bekannt ist.
Die Spielstätte der Kiezkicker befindet sich im Herzen des Stadtteils St. Pauli. Zwischen dem Wirtschaftsgymnasium, dem Bunker an der Feldstra-ße und dem Heiligengeistfeld sowie dem berühmten Hamburger Kiez liegt mitten in der Stadt die 24.487 Zuschauer fassende Heimat der Braun-Weißen.
Durch den Umbau Südkurve im Jahr 2007 und der Haupttribüne 2010 stieg die Zuschauerzahl um rund 4.600 Plätze an. Und es sollen weitere Umbauarbeiten folgen. Die Nordkurve und die Gegengerade werden nach der Saison erneuert. Letztendlich wird die Kapazität auf ca. 30.000 steigen.
Von den insgesamt 24.487 Plätzen sind 12.695 Stehplätze und 11.792 Sitzplätze inkl. Business Seats-, Séparée-, Presse- und Rolliplätze.
Die Business-Seats befinden sich sowohl auf der Haupt-, als auch auf der Südtribüne. Die insgesamt 39 Séparées haben ihren eigenen, individuellen Charme. Zusätzlich verfügt das Millerntor-Stadion über zwei Ballsäle – je einer befindet sich in der Haupt- und in der Südkurve. Dort finden regelmäßig private Veranstaltungen statt.
Der 1910 gegründete Verein der „etwas anderen Art“ blieb zwar bei den Hanseaten stets im Schatten des großen HSV (auch wenn man acht Jahre in der gleichen Klasse, nämlich der Bundesliga spielte), doch die Mannen vom Heiligengeistfeld am Millerntor haben ihren eigenen Charme stets hoch gehalten und weiter entwickelt. Der FC St. Pauli ist fünf Mal in die Bundesliga auf- und demzufolge auch fünf Mal abgestiegen. Selbst der Unterbau war nicht immer Heimstätte der Kiezkicker, die oftmals in den Niederungen des Amateurbereichs verschwanden, aber stets aufstanden und wieder kamen. Die letzten neun Jahre der bewegten Vereinsgesichte hat Fabio Morena, der seit Sommer in Diensten des SV Sandhausen steht, hautnah miterlebt. Der in Stuttgart geborene Defensivakteur spielte bei den Braun-Weißen und war über mehrere Jahre gar deren Kapitän.
Scheiterten die St. Paulianer in der Vorsaison nur wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber Fortuna Düsseldorf am Aufstiegsrelegationsspiel, so stottert momentan noch das Getriebe der Hanseaten. Nach zwei Unentschieden zum Auftakt (0:0 bei Erzgebirge Aue und 1:1 zu Hause gegen Ingolstadt), gab es beim FC Energie Cottbus eine 0:2 Niederlage. Zwar kann man noch nicht von einem Fehlstart reden, doch um dies abzuwenden, ist der erste Sieg gegen SV Sandhausen erforderlich. Mit „breiter Brust“ reist der Neuling jedoch nach Hamburg, denn der SV Sandhausen ist noch unbesiegt.
Elf Abgängen stehen bei St. Pauli die gleiche Anzahl von Neuen gegenüber und die Zielsetzung von Trainer Andre Schubert, der in die zweite Saison am Millerntor gegangen ist, lautet weiterhin „ganz oben mitspielen“.