Sandhausen/Metropolregion Rhein-Neckar (sim). Der SV Sandhausen sorgt weiter für Furore in der zweiten Bundesliga. Nach dem Einzug in die zweite DFB-Pokalrunde gab es binnen vier Tagen auch den ersten Sieg um Punkte in der Vereinsgeschichte. Nach den vorausgegangenen Unentschieden gegen FSV Frankfurt und beim 1.FC Köln wurde der 1.FC Union Berlin mit 2:0 (1:0) im Hardtwaldstadion besiegt. „Es war ein hartes Stück Arbeit, bis der erste Dreier eingefahren war, denn wenn die Gäste ach 20 Minuten in Führung gegangen wären, hätte alles anders ausgesehen“, erwähnte ein realistisch analysierender SV-Trainer Gerd Dais. Auch sein Berliner Kollege Uwe Neuhaus trauerte dieser Riesenchance nach (Simon Terodde vergab freistehend vor Ischdonat), „die man einfach verwerten muss, um auswärts etwas zählbares zu holen. Nach dem Wechsel geht der Sieg der Platzherren dann in Ordnung“, urteilte Uwe Neuhaus, der schon etwas enttäuscht der Presse gegenüber stand.
Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, ehe die Gastgeber das eine oder andere Ausrufezeichen setzen konnten. Dabei war hier unter anderem Si-mon Tüting mit einem Schuss an die Oberkante des Querbalkens. Sozusagen aus dem Nichts dann die Führung unmittelbar vor dem Seitenwechsel, als Frank Löning ungehindert einköpfen konnte. Nach Wiederbeginn lagen die größeren Möglichkeiten auf SV-Seiten. Erinnert sei nur an den Flugkopfball von Tüting, der knapp am Tor des Ex-Hoffenheimer Steffen Haas vorbei zischte oder an Frank Lönings Direktabnahme mit vollem Risiko, die dann jedoch auf der Osttribüne landete. Zwanzig Minuten vor dem Ende das erlösende 2:0. Nach Ecke und einer erneuten Hereingabe war Jan Fießer als letzter am Ball und beförderte das Leder über die Linie.
Eine spannende Schlussphase wurde von den Berliner eingeläutet. Durch etwas Glück, entsprechender Gegnerwehr und einem überragenden Daniel Ischdonat zwischen den Pfosten blieb den Gästen aus Köpenik selbst der Ehrentreffer versagt.
Gerd Dais sieht trotz der momentanen Erfolgswelle („Die wir genießen können“) trotzdem keinen Grund zum abheben. „Noch fehlen 35 Punkte zum Klassenerhalt. Wir wissen wo wir herkommen und werden demzufolge auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Bescheidenheit zum richtigen Zeitpunkt hat noch niemandem geschadet“, so der SV-Übungsleiter.
SV Sandhausen: Ischdonat; Schauerte, Pischorn, Schulz, Achenbach; Glibo, Fießer (89. Kittner); Klotz (85. Falkenberg), Tüting, Adler (46. Halfar); Löning.
1.FC Union Berlin: Haas; Pfertzel, Stuff, Menz, Kohlmann; Karl; Quiring (78. Zoundi), Mattuschka, Parensen, Gallegoe (58. Silvio), Terodde (58. Nemec).
Tore: 1:O (43.) Löning, 2:0 (71.) Fießer, Zuschauer: 3.500, Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus (Hannover), Gelb: Mattuschka (Hannover).