Frankenthal / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Polizeiinspektion Frankenthal hat am Samstagvormittag eine 40jährige, als Drogenkonsumentin polizeibekannte Frau auf frischer Tat festgenommen und inzwischen in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Die jetzt festgenommene Tatverdächtige hatte seit Dienstagabend, 10.04.12, 16.53 Uhr, bis Samstag, 14.04.12, 09.26 Uhr (6) insgesamt sechs Mal zugeschlagen und vier vollendete und zwei versuchte Straftaten begangen. Trotz sofortiger Fahndungsmaßnahmen war die zunächst unbekannte Tatverdächtige auf ihrem Fahrrad immer entkommen. Ihre Opfer waren dabei in fünf Fällen jeweils Seniorinnen im Alter von 67, 68, 74, 76 und 88 Jahren. Das Opfer am Samstag war eine 50jährige Frau aus Ludwigshafen. Tatort (siehe Kartenauszug mit allen Fällen 1 – 6) war der Bahnhof Frankenthal. Dort hatte die Ludwigshafenerin mit ihrer Tochter und drei Enkelkindern auf ihren Zug gewartet, als die Unbekannte erneut zuschlug und der 50jährigen in einem günstigen Moment die Handtasche mit Gewalt entreißen wollte. Da sich Mutter und Tochter heftig gegen den Raub wehrten, flüchtete die unbekannte Tatverdächtige in Richtung Fußgängerzone. Von der Unbekannten war erneut als Täterbeschreibung bekannt, dass es sich um eine ca. 30 – 40jährige Frau mit kurzem, blonden Haar handelte, die ein pinkfarbenes Langarmshirt und einen schwarzen Rucksack trug.
Die sofort eingeleitete Großfahndung führte schließlich zur Festnahme der 40jährigen Ludwigshafenerin. Dabei kam den Fahndern auch zu Hilfe, dass sich die Überfallene der Tatverdächtigen anfangs in sicherer Entfernung an die Fersen geheftet und beobachtet hatte, wo diese ihr Täterfahrrad abgestellt hatte und auch beobachten konnte, dass sich die Täterin auf der Flucht umzog. Bis zur Festnahme hatte die Drogenkonsumentin sich aber auch noch ein drittes Mal umgezogen. Diesmal im Zusammenhang mit einem Ladendiebstahl eines weiteren Oberteils. Auf ihrer Flucht hatte sie sich einfach eine Weste von einem Kleiderständer geklaut.
Um 09.50 Uhr aber klickten die Handschellen, als die Flüchtige aufgrund wesentlicher Merkmale der Täterbeschreibung von einer Fahndungsstreifenbesatzung in Höhe Neumayerring/Eisenbahnstraße angehalten und kontrolliert wurde. Bei ihrer Festnahme versuchte sie sich noch mit falschen Personalien aus der Affäre zu ziehen. Der 40jährigen wusste wohl, dass neben der im Raum stehenden Handtaschen-Raub- und Diebstahlsserie auch noch ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Mannheim mit einer Restfreiheitsstrafe von 352 Tagen wegen einer Straßenverkehrsgefährdung offen stand. Der Tatverdächtigen wurde auf der Polizeiinspektion eine Blutprobe entnommen, anschließend wurde sie in eine Justizvollzugsanstalt (JVA) transportiert. Während der Fahrt spuckte sie auf eine begleitende Polizeibeamtin, drohte dieser Gewalt an und beleidigte die Einsatzkräfte mit unflätigen Ausdrücken bis sie in der JVA abgeliefert war.
Bis zur Festnahme hatte die Polizeiinspektion Frankenthal bereits über 100 Mannstunden zur Fahndung nach der dreisten, unbekannten Tatverdächtigen abgeleistet. Auch das Landeskriminalamt war bereits eingeschaltet, weil am Montag mit den ermittelten Zeugen ein Phantombild der zunächst unbekannten Tatverdächtigen erstellt werden sollte. Dass dieser Termin ausfällt, nehmen die Fahnder nach der Festnahme der Ludwigshafenerin mit Genugtuung zur Kenntnis. Die sechs Ermittlungsakten werden jetzt der zuständigen Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal vorgelegt.
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