Ludwigshafen/Metropolregion RHeinneckar/Brüssel – “Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – in Deutschland und Europa”SPD-Europaabgeordnete Jutta Steinruck zum Equal Pay Day am 23.3.2012
Das Aktionsbündnis „Equal Pay Day” macht am 23. März 2012 bundesweit mit vielen Aktionen und Veranstaltungen auf die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen in der Arbeitsvergütung aufmerksam. Hintergrund des Equal Pay Day in Deutschland sind die gravierenden Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland. Die Entgeltunterschiede liegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mittlerweile bei 23 Prozent.
Jutta Steinruck, SPD-Beschäftigungsexpertin im Europäischen Parlament, kritisiert das scharf: „Der Lohnunterschied im EU-Durchschnitt beträgt zur Zeit etwa 17 Prozent. In Deutschland liegt der sogenannte Gender Pay Gap sogar bei 23 %. Deutschland ist damit nach wie vor einer der europäischen Staaten mit der größten Ungleichheit bei der Bezahlung von Männern und Frauen.” Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, diese Forderung sei eine Grundlage für eine soziale Gesellschaft. „Es gilt in Europa und Deutschland dringender denn je, diese Lücke zu schließen”, erklärt Steinruck. „Die Lohndiskriminierung bei vergleichbaren Arbeits- und Karriereverhältnissen muss endlich eingedämmt werden.”
Ein weiterer wichtiger Aspekt der großen Unterschiede in der Entlohnung von Männern und Frauen ist in der mangelnden Transparenz der Einkommen begründet. „In Norwegen werden die Gehälter und Vermögen aller Steuerzahler offen gelegt. So können die Ungleichheiten verringert werden, die daraus entstehen, dass Frauen nicht wissen, was ihre männlichen Kollegen an vergleichbaren Arbeitsplätzen gezahlt bekommen. Wir brauchen dringend Initiativen zur Transparenz genau so wie wir Initiativen zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen haben,” so Steinruck.
„Dringend müssen wir aber auch dafür sorgen, dass die Frauen in Teilzeitbeschäftigung besser entlohnt werden und ihre Arbeitszeit besser aufstocken können.” STEINRUCK verweist darauf, dass nach Frauen in Teilzeitbeschäftigung im Durchschnitt gerne 3 Stunden länger arbeiten würden als sie das derzeit können. Teilzeitbeschäftigte Frauen bekommen derzeit etwa 6 Euro weniger Stundenlohn als Vollzeitbeschäftigte Männer. „Hier muss gesetzlich gehandelt werden. Die Ungleichheit zieht sich dann schliesslich bis ins Rentenalter fort und Altersarmut für Frauen ist vorprogrammiert.”
„Schöne Worte für gleichen Lohn haben wir Frauen lange genug gehört. Jetzt ist es Zeit zu handeln. Wir brauchen endlich den gesetzlichen Mindestlohn. Viele Frauen arbeiten im Niedriglohnsektor, ihnen können Mindestlöhne helfen”, so Steinruck. Andere Staaten wie Großbritannien hätten mit der Einführung von Mindestlöhnen eine deutliche Verringerung der Lohnlücke bewirkt.