Ludwigshafen/ Metropolregion Rhein-Neckar – Zentrum Polizeiliche Prävention in Ludwigshafen gibt Tipps zur Urlaubszeit
Die Sommerferien stehen vor der Tür. Viele tausend Bürger nehmen die Ferienzeit zum Anlass, um dem Alltagstrott zu entfliehen und zu verreisen. Die im Urlaub getankte Erholung kann bei der Heimkehr jedoch schnell verpuffen, nämlich dann, wenn eingebrochen wurde. Doch auch während des Urlaubs und auf dem Weg dorthin lauern Gefahren vor Dieben, Einbrechern und Gaunern.
Wer die schönsten Wochen des Jahres unbeschwert genießen möchte, sollte einige Regeln beachten. Im Infoblatt “Sicherheit im Urlaub” und im Faltblatt “Langfinger machen niemals Urlaub! Diebstahl und Raub auf Reisen” gibt die Polizei hilfreiche Tipps rund um den sicheren Urlaub. Beides liegt im Zentrum Polizeiliche Prävention, Bismarckstraße 116, 67059 Ludwigshafen, kostenlos für interessierte Bürger bereit.
Einbrecher nutzen nicht selten während der Abwesenheit des Wohnungsinhabers die Gunst der Stunde. Damit den Bürgerinnen und Bürgern dieses Schicksal erspart bleibt, hat das Zentrum Polizeiliche Prävention des Polizeipräsidiums Rheinpfalz die wichtigsten Tipps zusammen gestellt:
Wenig wählerisch gehen Einbrecher bei Fenstern, Balkon- und Terrassentüren zu Werke. In weit über der Hälfte aller Fälle hebeln sie ihr Hindernis mit einfachem Hebelwerkzeug, wie zum Beispiel einem Schraubendreher, auf. Angriffe auf die Verglasungen hingegen sind seltener. Oft stehen Fenster bzw. Fenstertüren gekippt oder offen. Unter Sicherheitsaspekten besonders wichtig sind alle leicht erreichbaren Fenster, zum Beispiel im Erdgeschoss oder Souterrain, aber auch Fenster, die über Balkone, Loggien, Anbauten, Pergolen etc. erreichbar sind. Neuralgische Punkte bilden zudem Dachfenster, Dachflächenfenster und Lichtkuppeln in flachgeneigten Dächern. Terrassentüren sind besonders gefährdet und oft von außerhalb schlecht einsehbar sind. Balkontüren und -fenster gewinnen dann an Sicherheitsrelevanz, wenn sie über Kletterhilfen (Leitern, Gartenmöbel usw.) sowie für geübte Kletterer zum Beispiel über Mauervorsprünge, über das Dach oder benachbarte Balkone erreichbar sind.
Was die wenigsten wissen: Entgegen dem Klischee vom “nächtlichen Besucher” werden weit über ein Drittel der Wohnungseinbrüche tagsüber begangen. Tatsächlich dürfte die Zahl sogar noch weit höher sein, da bei Wohnungseinbrüchen, die während des Urlaubs der Bewohner begangen werden, die exakte Tatzeit im Nachhinein meist nicht rekonstruierbar ist. Die meisten “Tageswohnungseinbrüche” ereignen sich in Großstädten. Ludwigshafen ist dabei eine verhältnismäßig sichere Stadt. Die Zahlen der Einbrüche in Ludwigshafen wie auch im gesamten Zuständigkeitsgebiet des PP Rheinpfalz sind im letzten Jahr erfreulicherweise sehr zurück gegangen. So ereigneten sich in den Sommermonaten Juni, Juli und August im Jahre 2010 insgesamt nur 29 Einbrüche. Die Zahl ist im Vergleich zu den anderen Monaten sogar geringer. Die häufigsten Einbrüche sind im Winter, in der dunklen Jahreszeit zu verzeichnen. Trotzdem sollte man vorsichtig sein.
Um Einbrechern den Weg in die eigenen vier Wände zu erschweren und vor Urlaubsantritt die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, hier die wichtigsten Ratschläge der Polizei:
Gekippte Fenster und Terrassentüren sind geradezu eine Einladung für Diebe, lediglich ins Schloss gezogene Türen stellen kaum ein Hindernis dar. Die Polizei rät deshalb, Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit stets zu verschließen und die Haustür zweifach abzuschließen.
Alle Hinweise, die darauf hindeuten, dass die Wohnung oder das Haus unbewohnt sind, sind zu vermeiden. Ständig heruntergelassene Rollläden, zugezogene Vorhänge, überquellende Briefkästen oder verräterische Anrufbeantworteransagen („Wir sind im Urlaub“) sind Indizien, nach denen Einbrecher Ausschau halten. Auch der ungemähte Rasen könnte signalisieren: Hier ist niemand zu Hause.
Ratsam ist es, Freunde, Verwandte, Bekannte oder Nachbarn zu bitten, das Haus oder die Wohnung während der Abwesenheit bewohnt aussehen zu lassen, indem sie den Briefkasten leeren sowie Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher zu unregelmäßigen Zeiten betätigen. Denn die Erfahrungen der Polizei zeigen, dass eine aufmerksame Nachbarschaft entscheidend hilft, den ungebetenen Gästen die Tour zu vermasseln.
Experten empfehlen ebenfalls, Räume über Zeitschaltuhren so zu beleuchten, damit Fremde nicht erkennen können, dass die Wohnung oder das Haus unbewohnt ist.
Nicht weggeschlossene oder mit einer Kette gesicherte Mülltonnen oder Gartenmöbel sind für Einbrecher geradezu eine Einladung, übers Fenster in die Wohnung einzusteigen.
Haben die Urlauber ihre Reise angetreten, ist weiterhin auf ein sicherheitsbewusstes Verhalten zu achten. Auch auf der Fahrt und insbesondere am Urlaubsort sind Urlauber für Langfinger und unseriöse Geschäftemacher eine begehrte Zielgruppe. Damit Urlauber unbeschadet an ihrem Ferienziel ankommen und auch dort vor unschönen Erlebnissen verschont bleiben, hat die Polizei folgende Tipps parat:
Im Auto sollten keine Wertsachen zurückgelassen werden, auch nicht „versteckt“ oder im Kofferraum. Fenster, Türen und das Schiebedach des Autos müssen immer verschlossen sein.
Geben Sie Zahlungsmittel, Papiere und Wertsachen (z. B. Schmuck) nach der Ankunft bei der Hotel- oder Campingplatzverwaltung in sichere Verwahrung oder schließen Sie es in einen Tresor. Lassen Sie Ihre Wertsachen (z. B. Uhr oder Fotoapparat) nicht offen im Zimmer liegen. Zimmer/Ferienhaus/Wohnwagen immer abschließen – lassen Sie den Schlüssel nicht dort liegen, wo ihn andere an sich nehmen könnten. Stellen Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Zelt nur auf offiziellen Campingplätzen auf. „Wildes“ Campen ist meist verboten und gefährlich.
Lassen Sie Ihre Sachen, auch Sportgeräte, beim Baden nicht unbeaufsichtigt. Nehmen Sie möglichst nur den jeweiligen Tagesbedarf an Zahlungsmitteln mit.
Zeigen Sie nie in der Öffentlichkeit Ihr Geld. Achten Sie auch beim Bezahlen darauf, dass niemand sehen kann, wie viel Geld oder Kreditkarten Sie mit sich führen.
Besonders im dichten Gedränge, z. B. auf Märkten, Festen und anderen Massenveranstaltungen, müssen Sie mit Taschendieben rechnen. Zahlungsmittel und Ausweispapiere sollten Sie deshalb immer in verschlossenen Innentaschen der Kleidung, in Brustbeuteln oder in (unsichtbaren) Gürteltaschen deponieren. Bewahren Sie wichtige Gegenstände auf keinen Fall in einem Rucksack auf, dessen Fächer bzw. Außentaschen für Langfinger leicht zugänglich sind.
Tragen Sie Handtaschen immer am Schulterriemen und klemmen Sie diese unter den Arm. Die Handtasche sollte sich stets auf der straßenabgewandten Seite befinden, damit Sie Ihnen von vorbeifahrenden Rad-, Moped- oder Motorradfahrern nicht entrissen werden kann.
Tauschen Sie Geld nur in Geldinstituten um und keinesfalls auf der Straße. Viele Täter sind nur darauf aus, Ihnen Ihr Geld aus der Hand zu reißen oder Sie mit Falschgeld bzw. Geldbündeln aus Zeitungspapier (oben und unten ein echter Schein) zu betrügen.
Lassen Sie am Urlaubsort nie Zahlungsmittel, Ausweispapiere oder Wertsachen im Auto liegen. Öffnen Sie das (leere) Handschuhfach, um zu zeigen, dass nichts zu holen ist.
Kaufen Sie Fahrscheine für Ausflugsfahrten oder Eintrittskarten nur im Hotel oder bei offiziellen Verkaufsstellen und nicht bei „fliegenden Händlern“ auf der Straße. Sie könnten ihr Geld für ungültige Tickets ausgeben.
Fallen Sie nicht auf die „Mitleidsmasche“ herein. Dabei werden Unfälle oder Pannen vorgetäuscht, um hilfsbereite Reisende zu betrügen. Die Ganoven stellen sich dabei als Landsleute vor, denen angeblich das gesamte Geld und die Ausweispapiere gestohlen oder geraubt wurden. Sie bitten um Bargeld, damit sie die Rückreise antreten können. Selbstverständlich versprechen sie, das Geld in Deutschland wieder zurückzuzahlen – was natürlich nicht geschieht. Verweisen Sie in solchen Fällen auf die nächstgelegene Deutsche Botschaft oder ein deutsches Konsulat.
Abgesehen von den kriminellen Zeitgenossen, die es auf den unvorsichtigen Urlauber abgesehen haben, gibt es noch einen weitere Gefahr auf dem Weg in den Urlaub: Den Sekundenschlaf und den sollte man nicht unterschätzen! Verschiedene Faktoren können ursächlich sein, wie zum Beispiel zu kurze Schlafphase vor Fahrtantritt, zu lange Wegstrecken und chronische Schlafstörungen. Auch Witterungseinflüsse, wie große Hitze und Tageszeiten spielen bei dieser Problematik eine Rolle. Schätzungen zufolge sind ca. 25 % aller tödlichen Unfälle auf Bundesautobahnen auf Schläfrigkeit am Steuer zurückzuführen. Der volkswirtschaftliche Schaden infolge schläfrigkeitsbedingter Unfälle wird mit ca. 10 Milliarden Euro beziffert. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, sollte man deshalb unbedingt ausreichend viele und ausreichend lange Pausen einplanen.
Und was man auch beachten sollte, sind die unterschiedlichen Verkehrsvorschriften im Ausland. So gilt zum Beispiel eine 0,0 Promille Grenze in Ungarn, Estland, Rumänien, Tschechien und Marokko. Dabei sind die Bußgelder nicht zu unterschätzen. Sie können zum Beispiel in Luxemburg im fünfstelligen Bereich liegen und auch Fahrverbote und Haftstrafen nach sich ziehen. Ebenfalls beim Telefonieren ohne Freisprechanlage sollte man im Ausland aufpassen. So kann einem zum Beispiel in Italien ein Bußgeld von bis zu 620 Euro erwarten. Detaillierte Informationen zu diesem Thema rund um die Verkehrsvorschriften findet man im Internet unter: http://www.avd.de/startseite/recht-wissen/verkehrsvorschriften/ausland/