Speyer / Metropolregion Rhein-Neckar – Passend zum „Salierwein“ und zur „Salierkruste“ wird in Speyer jetzt auch ein würziger „Salierkäse“ gereicht. Eine kleine familienbetriebene Käsemanufaktur hat diese neue Käsekreation kürzlich auf den Markt geworfen. Hergestellt wird der Käse im pfälzisch-saarländischen Bergland, genauer gesagt in Furschweiler. Im idyllisch gelegenen Johannishof, der von Familie Gansen bewirtschaftet wird, ist ein Rohmilchkäse in roter Rinde speziell für´s Salierjahr herangereift. Natürlich nach einem neuen Rezept, wobei der Salierkäse ausschließlich im Jubiläumsjahr verkauft werden soll, so der Willen der kleinen Käserei.
Neugierige Zeitgenossen fragen sich natürlich, warum dieser Salierkäse ausgerechnet im saarländischen Furschweiler hergestellt wird, und welche Verbindungen die Gansens´ zu den Saliern haben? Zur Beantwortung dieser kniffligen Fragen haben wir einen auch kulinarisch gebildeten Wissenschaftler des Historischen Museums der Pfalz befragt, der dazu Folgendes beisteuern konnte:
Das heutige Saarland war bis ins Hochmittelalter „Königsland“, das die jeweils regierenden deutschen Könige als Lehen vergeben haben. Darauf lässt sich sogar die Gründung der Saarmetropole Saarbrücken zurückführen. 999 schenkte Kaiser Otto III. den Bischöfen von Metz die Königsburg „castellum Sarabrucca“. Aus dem bestehenden Lehen entsteht 1120, also zur Zeit des letzten salischen Kaisers Heinrich V., die Grafschaft Saarbrücken. Kann man sich eine schönere Verbindung zu den Saliern vorstellen?
Ein noch viel überzeugenderes Argument liefern die „Widonen“, die als Vorfahren des erst später „Salier“ genannten Adelsgeschlechtes gelten. Sie kamen aus der Gegend des heutigen Saarlandes. Ihr Herrschaftsschwerpunkt lag ungefähr im Gebiet zwischen Metz, Trier, Idar-Oberstein und Pirmasens (“Ort des Pirmin”). Mit der Gründung des Klosters Hornbach und den im Wormsgau liegenden königlichen Schenkungen an dieses Kloster war überdies ein erster Zugriff von Westen her über den Waldgürtel in das alte Siedlungsland in der Rheinebene vollzogen.
Mit anderen Worten: Die Salier waren von Westen her in die Rheinebene zugereiste Saarländer. Unser Gruß also gilt den wackeren Käsemachern in Furschweiler, die mit gutem Recht einen Salierkäse auch im Saarland auf den Markt gebracht haben. Salierkäse ist Saarländerkäse! Wohl bekomm?s! Wir empfehlen dazu einen kräftigen Schluck Salierwein.
Kaufen kann man den würzigen Salierkäse im Speyerer Käsefachgeschäft „Bader“ in der Gilgenstraße oder direkt im Johannishof in Furschweiler
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