Walldorf/Metropolregion Rhein-Neckar – Ausstellung „Außergewöhnlich: Väterglück“ im Rathaus Walldorf
Die Kinder, die die Bilder dieser Ausstellung porträtieren, haben auf jeden Fall zwei Dinge gemeinsam. Sie alle haben ein Chromosom zuviel und sie haben glückliche Väter. Die Fotografin Conny Wenk aus Stuttgart, die selbst Mutter der mit Down Syndrom geborenen Juliana ist, hat Väter mit ihren Down-Syndrom-Kindern porträtiert. Ihre außergewöhnlich ansprechenden Fotografien sind aus Anlass des 6. Welt-Down-Syndrom-Tags, der am 21. März begangen wurde, im Rathaus Walldorf zu sehen.
Bürgermeisterin Christiane Staab freute sich bei der Ausstellungeröffnung am 17. März darüber, dass die begehrte Wanderausstellung nun bis 14. April im Walldorfer Rathaus zu sehen ist. Sie dankte Conny Wenk, die anwesend war, für „die wunderbar lebendigen und eindrucksvollen Fotografien, die Väter wie Kinder sehr natürlich, aber auch mit künstlerischem Anspruch“ ins Bild gesetzt habe. Kinder wie Väter seien in glücklichen Momenten eingefangen worden, so Staab, doch die persönlichen Berichte der Väter in dem begleitenden Buch schilderten auch offen, dass die Nachricht, ein Kind mit Down Syndrom zu bekommen, zunächst keine Glücksbotschaft gewesen sei. Auch wenn Zweifel und Ängste am Anfang standen, so liebten alle diese Väter ihre Kinder bedingungslos und hätten inzwischen auch unendlich viel von ihren Kindern gelernt. Staab plädierte dafür, sich der Vielfalt menschlicher Individuen zu öffnen, sie zu respektieren, sie zu integrieren und „uns allen damit das Leben leichter zu machen“. Daran müsse man auch denken, wenn aus den Kindern Jugendliche und später Erwachsene würden, so Christiane Staab.
Conny Wenk und Rita Lawrenz, die Vorsitzende des Arbeitskreises Down-Syndrom e. V. aus Bielefeld, berichteten anschließend kurz von ihren eigenen Gefühlen und Erfahrungen als Mütter von Down-Syndrom-Kindern. Mit der Ausstellung habe man „wirklichkeitsnahe Bilder in die Köpfe der Gesellschaft bringen wollen, um weitverbreitete Vorurteile abzubauen“, so Rita Lawrenz. Seit 2009 sei die Wanderausstellung nun unterwegs in Deutschland. Dass die Porträts pünktlich in Walldorf eintrafen war dem Walldorfer Christian Guld, Vater von Jan, zu verdanken, der sich – als kurzfristig Probleme auftraten – in den Transporter setzte und die Bilder in Schwerte abholte. Christian Guld las aus dem Buch „Väterglück“ vor und Kinder des integrativen Wieslochers Kindergartens „Morgentau“ steuerten voller Überzeugung das Lied „Wir sind alle gleich“ bei.
Die Ausstellung ist noch bis 14. April im Rathaus zu sehen. Das Rathaus ist von Montag bis Donnerstag jeweils von 7.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, am Mittwoch bis 18.30 Uhr und freitags bis 13 Uhr.
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