Südliche Weinstraße / Metropolregion Rhein-Neckar 6. Präventionswochen Landkreis Südliche Weinstraße Projekt „Stimmen“ – Im Rahmen der diesjährigen Präventionswochen des Landkreises Südliche Weinstraße „Familie 2011 – Anspruch und Wirklichkeit“ interviewten die Schulsozialarbeiter des Kreisjugendamtes Tina Krieger und Martin Krisch Schülerinnen und Schüler der Böhämmer Grundschule und der Realschule plus im Alfred-Grosser-Schulzentrum zum Thema „Freundschaft und Familie“.
Die anonymisierten, digital aufgenommenen Interviews sollten einen Eindruck zur Bedeutung von Freundschaft und Familie in den verschiedenen Altersgruppen (2., 4., 7. und 10. Klasse) vermitteln. Darüber hinaus bietet die Auswertung gutes Arbeitsmaterial zur weiteren Verwendung mit Schulklassen und liefert Anregungen und Gedanken die Thematik zu vertiefen. „Auf den besten Freund/die beste Freundin sollte man sich ganz verlassen können, besonders wenn man ihm oder ihr Geheimnisse anvertraut“, antworteten mehrere Kinder auf die Einstiegsfrage.
Die Freizeitbeschäftigungen mit den Freunden variierten erwartungsgemäß nach jeweiligem Alter zwischen Lego spielen und shoppen gehen.
Interessant waren auch die Ergebnisse bei der Frage nach der Bedeutung von sozialen Netzwerken im Austausch mit Freunden. Die Befürchtungen, dass Jugendliche nur noch über soziale Netzwerke kommunizieren, bewahrheiteten sich nicht. Wer-kennt-wen, SchülerVZ oder andere Networks werden zwar regelmäßig genutzt, allerdings nicht als Ersatz für persönliche Kontakte, sondern als Zusatz, beispielsweise um Treffen zu vereinbaren. Für etwa die Hälfte der Befragten hatten die Netzwerke keine Bedeutung.
Eine erstaunlich große Bedeutung hat die Familie für fast alle befragten Kinder und Jugendlichen. Spaß und Vertrauen – wenn man traurig ist, dass man dann zur Familie kommen kann, ist ihnen dabei wichtig. Die Schüler der 7. und 10. Klassen wünschen sich weniger Streit zwischen ihnen und ihren Elternteilen oder auch zwischen den Eltern. Manche wünschen sich mehr Freiheit oder eine gerechtere Behandlung unter den Geschwistern.
Ein großer Wunsch von einer in einer Frage erwähnten „Familienfee“ bezieht sich auf den Zusammenhalt in der Familie. In Familien mit getrennten Elternteilen wünschen sich viele Kinder ihre Eltern öfter sehen zu können und gemeinsam mit der ganzen Familie etwas unternehmen zu können.
Viele genießen die gemeinsamen Aktivitäten mit allen Familienmitgliedern. Selbst das gemeinsame Wandern wurde positiv bewertet. Die Eltern genießen aus Sicht der Kinder vor allem die Zeiten der Entspannung und Ruhe zum stressigen Alltag.
Beim Thema Streit in der Familie variierten die Lösungsmethoden von sich-aufs-Zimmer-zurückziehen, über das Problem-ruhen-lassen bis zum Ausdiskutieren. In der Regel schienen bei den Befragten die unterschiedlichen Strategien zu funktionieren.
Auf die Frage nach einer eigenen Familie antworteten viele mit einem klaren „Ja“; manche wussten das noch nicht so genau, ein nein war nicht zu hören.
In einem nächsten Schritt werden die aussagekräftigsten Statements der Schülerinnen und Schüler gesammelt und in der pädagogischen Arbeit der Schulsozialarbeiter mit unterschiedlichen Klassen zur Vertiefung des Themas gezielt eingesetzt.