Heidelberg-Neckargemünd / Metropolregion Rhein-Neckar – Kinderneurologisches Zentrum benötigt unbelasteten Start. – Die vom Vorstand geplante Umwandlung des Fachkrankenhauses Neckargemünd in ein Kinderneurologisches Zentrum tritt in die entscheidende Phase. Damit das neue Zentrum erfolgreich starten kann, müssen zunächst die Abteilungen Shuntchirurgie und Dialyse ordnungsgemäß abgewickelt werden. Dies soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Da diese Stationen mangels Patienten vorzeitig geschlossen werden mussten, zugleich aber das Personal wegen der Kündigungsfristen noch an Bord blieb, hat sich der finanzielle Druck auf das bisherige Fachkrankenhaus verstärkt. So erhalten 71 Mitarbeiter derzeit weiterhin ihren vollen Lohn, obwohl sie für die Bewerbung auf die von der Jobbörse ermittelten rund 60 Ersatzarbeitsplätze in der Region freigestellt sind. Bislang haben 11 Mitarbeiter eine der angebotenen Stellen angenommen. Die SRH unternimmt weiterhin alle Anstrengungen, um die entsprechenden Mitarbeiter in neue Jobs in der Region zu vermitteln. Eine weitere finanzielle Belastung würde durch Zahlungen für einen Sozialplan entstehen. Der Vorstand wird einen Wirtschaftsprüfer einschalten, um formal zu prüfen, ob eine Insolvenzlage vorliegt. Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass aufgrund der Gesamtsituation das Fachkrankenhaus noch im 1. Halbjahr zahlungsunfähig wird und ein Insolvenzantrag gestellt werden muss. Nach dem Votum des Wirtschaftsprüfers wird der Geschäftsführer im Falle einer Insolvenzlage den Insolvenzantrag für das bisherige Fachkrankenhaus stellen. Zugleich wird er einen so genannten Insolvenzplan vorlegen, mit dem die Umstrukturierung des Fachkrankenhauses in das Kinderneurologische Zentrum ermöglicht wird. Diese Form des Neuanfangs ist unumgänglich, damit die finanziellen Lasten des bisherigen Fachkrankenhauses nicht den Aufbau des Kinderneurologischen Zentrums und dessen zukünftige Arbeit belasten. Betriebsrat und Mitarbeiter sind über diese Entwicklung im Rahmen der Verhandlungen und in einer weiteren Mitarbeiterversammlung informiert worden. Das Ziel ist, alle Weichen für einen unbelasteten Start des Kinderneurologischen Zentrums zu stellen.