Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Ärzteteam der Mannheimer Kinderchirurgie und der Ludwigshafener BG Unfallklinik gemeinsam im Operationssaal aktiv
In jeweils mehr als sechsstündigen Operationen hat ein Ärzteteam der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) und der Ludwigshafener BG Unfallklinik vor einer Woche zwei Kinder von den schlimmsten Folgen ihrer schweren Brandverletzungen befreit. Die dreijährige Ana und ihre zweijährige Schwester Mihaela waren aus Mannheims Partnerstadt Chisinau in Moldawien an das Mannheimer Universitätsklinikum gebracht worden, weil die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort erschöpft waren.
Ein besonderes Augenmerk der Ärzte galt bei der Operation den Narben, die sich aufgrund der erlittenen Verletzungen gebildet hatten. So mussten sie Hände und Finger wieder neu ausrichten, die durch Narbengewebe so gekrümmt waren, dass sie kaum noch greifen konnten. Ähnliches galt für die Kniegelenke des älteren Mädchens, das seine Beine nun wieder strecken kann. Auch an Mund und Auge mussten die Chirurgen mit viel Fingerspitzengefühl Korrekturen der umgebenden Haut vornehmen. Die Brandverletzungen hatten die Mädchen vor einem Jahr erlitten, als im Haus ihrer Großeltern nachts ein Feuer ausgebrochen war.
“Nun müssen wir zunächst noch etwas abwarten, ob die Haut-Transplantate gut einheilen, aber ich denke, es ist ganz gut gelaufen,” zeigt sich Dr. Bettina Lange, Oberärztin der Kinderchirurgischen Universitätsklinik, vorsichtig optimistisch.
Als sehr fruchtbar habe sich die Kooperation mit ihrem Kollegen Dr. Adrien Daigeler erwiesen, der an der Klinik für Plastische Chirurgie der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik arbeitet: “Solch eine Zusammenarbeit lohnt sich fortzusetzen.” Die Ludwigshafener Klinik gehört zu den Schwerbrandverletzten-Zentren für Erwachsene, behandelt also keine Kinder. Das Mannheimer Kinderzentrum verfügt dagegen als Schwerbrandverletzten-Zentrum für Kinder und Jugendliche über zwei Betten zur Akutversorgung junger Patienten mit thermischen Verletzungen. Dr. Lange: “Beide Kliniken legen großen Wert darauf, sich gegenseitig zu unterstützen, ihre Erfahrungen im klinischen Alltag auszutauschen und sich in ihrer Sachkunde zu ergänzen.”
Inzwischen durften beide Mädchen jedenfalls wieder zurück auf eine Station im Kinderzentrum. Dort ist als Begleitperson die Mutter untergebracht, die sich freute, dass ihre beiden Töchter den besonders schwierigen ersten Eingriff gut überstanden haben. Etwa einen Monat wird die Behandlung insgesamt dauern.