Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Verhandlungen über Kauffmannmühle im Jungbusch
Das Gebäudeensemble der Kauffmannmühle prägt das Erscheinungsbild des Stadtteils Jungbusch und zeugt von vergangener Industriekultur. Seit Jahren verfallen jedoch die großen leer stehenden Gebäude zunehmend und unübersehbar. In den letzten Monaten häuften sich an die Stadt Mannheim gerichtete Anfragen aus der Öffentlichkeit über den Stand der Bebauung des Areals. Das Ensemble – bestehend aus dem Mühlengebäude (Hafenstr. / Ecke Böckstr.), dem ehemaligen Getreidespeicher und der sogenannten Jungbuscharena (Hafenstr. 27 – 31) – befindet sich allerdings nicht im Eigentum der Stadt Mannheim, sondern gehört einem privaten Eigentümer. Das Wirtschafts- und Kulturdezernat befindet sich zusammen mit dem Referat für Strategische Steuerung des OB-Dezernates seit über einem halben Jahr in intensiven Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer.
„Die Kauffmannmühle wäre wie geschaffen, um darin ein Zentrum für Unternehmen der Kreativwirtschaft anzusiedeln. Nach Popakademie und Musikpark wäre es ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Jungbuschs als Kreativquartier,“ begründet Bürgermeister Michael Grötsch das Interesse der Stadt an Kauf und Sanierung des Gebäudeensembles. „Leider gestalten sich die Kaufverhandlungen zäh. Auf ein konkretes Kaufangebot der Stadt ging der Eigentümer nicht ein“, fügt er hinzu.
In einem letzten Gespräch mit Grötsch und weiteren städtischen Vertretern Mitte Dezember hat der Eigentümer zugesagt, eine Bauvoranfrage für das Areal mit einer überwiegenden Wohnraumnutzung sowie gewerblicher Nutzung bis 20. Januar 2010 bei der Stadt einzureichen. Die Bauvoranfrage soll ihm als Grundlage dienen, um mögliche Investoren zu finden. Gegenüber der Stadt hat der Eigentümer erklärt, einen potenziellen Investor zu haben. „Selbstverständlich ist uns die Entwicklung des Areals sehr wichtig, damit das markante Industriedenkmal im Herzen des Jungbuschs nicht weiter dem Verfall preisgegeben ist. Sollte es zu einem Baugenehmigungsverfahren kommen, werde die Stadt Mannheim eine zügige Umsetzung unterstützen“, versichert Grötsch. Die Stadt Mannheim wird die Medien über den weiteren Fortgang der Gespräche Anfang 2010 informieren.