Ludwigshafen – Mitarbeiter sind das Herzstück bei KBA

Ludwigshafen / Rhein-Neckar – Doris Barnett, SPD-Bundestagsabgeordnete, fordert zu flexiblen und längerfristigen Überlegungen in Sachen Personal auf
„Ich kann verstehen, dass angesichts von Auftragseinbrüchen von 40 Prozent und mehr eine Firma sich Gedanken macht, wie die Kosten den Fortbestand nicht gefährden.
Aber immer zuerst an Arbeitsplatzabbau zu denken, ist weder klug noch weitsichtig. Denn wer Wissen, Erfahrung und Kenntnisse von Jahren und Jahrzehnten die Tür weist, schneidet sich letztendlich ins eigene Fleisch. Deshalb hat Arbeitsminister Scholz mit Unterstützung der Bundesregierung die Möglichkeit der Kurzarbeit auf 24 Monate ausweitet, gerade um den besonders betroffenen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, ihre Position zu halten.
KBA ist nicht irgend eine Firma, KBA ist die Nummer Drei auf der Welt bei Druckmaschinen. Der im Juni vergangenen Jahres geschlossene Interessenausgleich und Sozialplan zwischen Firmenleitung und Betriebsrat, der bereits einen Mitarbeiterabbau von 290 Stellen vorsieht, war die richtige und vorausschauende Reaktion auf die nahende Krise. Die Kurzarbeit von 24 Monaten kann jetzt helfen, das vorhandene Personal an Bord zu halten. Aber inzwischen sind und werden weiterhin Personen freiwillig ausscheiden, so dass bis Ende 2010 die Belegschaft in Frankenthal voraussichtlich unter die achthunderter Marke sinkt.  Damit verfügt KBA über den notwendigen Spielraum angesichts der Krise. Es wäre ein schlechtes Zeichen, wenn die Unternehmensführung jetzt mit Kündigungen kurzfristig für finanzielle „Entspannung“ sorgen wollte. Denn in relativ kurzer Zeit wird Fachpersonal wieder gebraucht – und die Unternehmen werden dann wieder bei der Politik über Fachkräftemangel klagen. Hier erwarte ich jetzt in der Krise von den Unternehmen das gleiche Engagement, das bei Arbeitnehmern als selbstverständlich vorausgesetzt wird“, so Doris Barnett zur Situation bei KBA in Frankenthal.