Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Zu einem kuriosen Vorfall kam es am Sonntagnachmittag auf der Bahnlinie Heidelberg – Bruchsal, zwischen der Orten Nußloch und Walldorf.
Der Lokführer des Zuges IC 2288 musste unmittelbar an einer Straßenbrücke eine Schnellbremsung einleiten, da sich zwei Jugendliche vor ihm im Gleisbereich aufhielten. Der Zug kam etwa 200 Meter vor den Jugendlichen zum Stehen, woraufhin diese fluchtartig den Gleisbereich verließen. Der Lokführer des Zuges zögerte nicht lange. Er stieg von der Lok und lieh sich von einem Passanten, der sich gerade auf einem Wirtschaftsweg neben den Gleisen befand, ein Fahrrad. Mit diesem verfolgte der er die flüchtenden Jugendlichen. Nach wenigen Metern hatte er sie eingeholt. Er selbst musste jedoch den Zug weiterfahren, daher gab er die Jugendlichen kurzerhand in die Obhut von Passanten und bat diese auf die verständigte Polizei zu warten. Der Lokführer gab das geliehene Fahrrad an den Eigentümer zurück, kletterte wieder auf die Lok und setzte seine Zugfahrt fort.
Die Jugendlichen wurden von den Passanten der kurz darauf eintreffenden Streife der Bundespolizei übergeben. Diese brachten die Jugendlichen zu deren Eltern zurück. Hier wurden die Jugendlichen im Beisein der Eltern auf die Gefahren im Bahnverkehr hingewiesen. Die Bundespolizei warnt eingehend vor einem Aufenthalt im Gleisbereich. Die modernen Züge sind schneller und leiser geworden. Sie werden oftmals erst in letzter Sekunde wahrgenommen. Zudem können Züge nicht ausweichen und haben einen Bremsweg von bis zu 1000m. Durch das Verhalten der Jugendlichen könnte zudem der Tatbestand des Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr erfüllt worden sein. Dies stellt in Deutschland eine Straftat nach dem Strafgesetzbuch dar. Zudem kam es durch diesen Vorfall zu Verspätungen im Bahnverkehr. Die Deutsche Bahn prüft diesbezüglich mögliche Schadensersatzforderungen.
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