Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Nach einer dreijährigen Bauzeit konnte die Regenwasseranlage in der Froschlache in Betrieb genommen werden. Sie sorgt neben einer Ver-besserung der Gewässerqualität im Mittelgraben dafür, dass große Wassermassen bei Starkregen oder Unwetter problemlos aufgefangen werden können und Überschwemmungen des Entwässerungssystems vermieden werden.
“Auf besonders schmerzliche Art wurde der Sanierungs- und Ausbaubedarf des Entwässerungssystems der Stadt Ludwigshafen durch die Überschwemmungen am 7. August 2002 insbesondere im Bereich des Postwiesenpfades deutlich. Es bestand dringender Handlungsbedarf. In Abstimmung mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd entwickelte die Stadtentwässerung ein zukunftsweisendes Konzept für die Regenwasseranlage Froschlache. Die Rückhaltung auf der Regenwasseranlage verbessert nun nachhaltig die hydraulische Situation im Mittel- und Altrheingraben und reduziert somit den Rückstau im Gewässersystem. Die positiven Auswirkungen dieser Anlage werden über Oggersheim hinaus bis in die nördlichen Stadtteile wahrnehmbar sein”, er-läuterte Bau- und Umweltdezernent Ernst Merkel während der Einweihung der Anlage am Dienstag, 10. Februar 2009.
Zur Entlastung von Mittelgraben und anschließendem Oggersheimer Altrheingraben wurde im Dezember 2005 mit dem Bau der Anlage begonnen. Herzstück des Entwässerungssystems sind zwei Becken mit einem Gesamt-Rückhaltevolumen von 6 500 Kubikmetern. Hiervon sind in einem zweiten Bauabschnitt noch 400 Kubikmeter Rückhaltefläche herzustellen. Ergänzt wird die Anlage durch zwei moderne Retentionsbodenfilter mit insgesamt 3 000 Kubikmeter Volumen. Wassermassen, die im Starkregenfall auch einen geringen Anteil Schmutzwasser mit sich führen, werden durch zwei parallele schilfbepflanzte Becken geleitet und so weitgehend mechanisch-biologisch gereinigt. Diese Anlage hat den gleichen Reinigungseffekt wie eine biologische Kläranlage, ist in Bau und Unterhalt jedoch wesentlich kostengünstiger. Die Schilfvegetation hat den nutzungsfähigen Wachstumszustand erreicht.
Ein vorgeschaltetes Stahlbetonbecken mit einem Volumen von 800 Kubikmetern dient zur Grobentschlammung. Insgesamt wird an diesem Standort ein rückhaltewirksames Volumen von 10 300 Kubikmetern vorhanden sein. Im neuen Pumpwerk mit eingeschossigem Hochbauteil finden die maschinen- und elektrotechnische Ausstattung ebenso wie das Notstromaggregat Platz.
Geplante Gesamtkosten: 5,2 Millionen Euro
Baubeginn: Dezember 2005
40 000 Kubikmeter Bodenmaterial wurde bewegt
1 800 Kubikmeter Beton verarbeitet
170 Tonnen Baustahl verbaut