Speyer (is)/ Metropolregion Rhein-Neckar. Würdige Verkünder des Evangeliums
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann weiht Dr. Ulf Claßen und Claus Kasper zu Ständigen Diakonen
In einem feierlichen Gottesdienst hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Samstagmorgen im Speyerer Dom zwei Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Dr. Ulf Claßen aus der Gemeinde St. Fronleichnam im saarländischen Homburg wird nebenberuflich als Diakon tätig sein. Pastoralreferent Claus Kasper aus der Gemeinde St. Bonifaz in Ludwigshafen übernimmt die Aufgabe hauptberuflich in der Pfarreiengemeinschaft Neustadt.
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann begrüßte herzlich die Ehefrauen, Familien und Gemeindemitglieder, die die Weihekandidaten begleiteten – vor allem jene aus dem Saarland. Sie waren früh morgens an den Rhein gereist, um an dieser besonderen Feier im voll besetzten Dom teilzunehmen.
Im Mittelpunkt der Messe standen die Worte des Matthäus-Evangeliums: “Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.” In seiner Predigt führte Bischof Wiesemann aus, was es bedeutet, ein Diakon, ein Diener des Herrn, zu sein. Denn die Bezeichnung Diakon geht auf das griechische Wort für “dienen” zurück. Als Vorbild nannte Bischof Wiesemann den Evangelisten Lukas. Lukas, der Überlieferung nach sowohl ein Arzt, als auch ein Maler, habe es verstanden, die Niedrigen zu erheben und das Bild eines liebenden Gottes zu zeichnen, der den Menschen nahe steht. Lukas habe die frohe Botschaft überbracht und heilend gewirkt.
“Die vornehme Aufgabe von Diakonen ist die Verkündigung des Evangeliums, der frohen Botschaft – aber würdig und kompetent”, unterstrich der Bischof. Es reiche nicht aus, das Evangelium nur vorzulesen, es allein im Kirchenraum zu verkünden. Würdig und kompetent ist seinen Worten zufolge, wer dem Herrn sein Herz öffnet, damit Gottes Wort auf den Lippen sein kann. Nur wer das Evangelium auf diese Weise verinnerliche, könne es in die Welt hinaustragen. Diakone seien die Verbindung zwischen dem Evangelium und der konkreten Lebenswelt der Menschen. “Das Ständige Diakonat schlägt diese Brücke”, erläuterte der Bischof. “Die Verkündigung des Evangeliums wird zum diakonalen Dienst für das ganze Leben.” Er machte deutlich, dass Diakone in der Lebenswirklichkeit selbst als Ehemänner und Familienväter verwurzelt sind. Ulf Claßen praktiziert zudem als Hals-Nasen-Ohrenarzt. Wertvoll ist laut Wiesemann, dass die Ehefrauen hinter der Entscheidung ihrer Männer zur Diakonenweihe stehen.
Bischof Wiesemann betonte, wie wichtig Diakone sind – nach wie vor: “Die Lampe des Herrn glüht immer noch, auch wenn man denkt, sie fackelt nur in den Wirren unserer Zeit.” Der Herr wirke durch Diakone als der, der er sein will. Er wolle sich nicht bedienen lassen, sondern dienen. Nicht zuletzt sei die Diakonenweihe etwas Besonderes für die Kirche, “denn sie dient den Menschen.”
Nach dem Weiheversprechen erfolgte die eigentliche Weihe. Bischof Wiesemann legte den Weihekandidaten schweigend die Hände auf zum Zeichen, dass Gott sie mit seinem Geiste erfüllt und sie in seinen Dienst nimmt. Anschließend erhielten die neu geweihten Diakone von ihren Gemeindepfarrern die liturgischen Gewänder. Mit Dalmatik und Stola bekleidet bekamen Claßen und Kasper aus den Händen des Bischofs das Evangelienbuch überreicht, ehe die Eucharistie gefeiert wurde.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori übernahmen der Speyerer Domchor und die Dombläser. An der Orgel spielte Domorganist Markus Melchiori. Nach dem Gottesdienst feierten Ulf Claßen und Claus Kasper ihre Diakonenweihe im Bischöflichen Priesterseminar St. German.
Text/Fotos: Yvette Wagner