Sinsheim / Metropolregion Rhein-Neckar – „Volleyball 1. Bundesliga SV Sinsheim“ – „Müssen als Team zusammenstehen / 1:3 Niederlage gegen Potsdam“ – Der SV Sinsheim legte gegen den SV Potsdam los wie die Feuerwehr, konnte die Leistung jedoch nur im ersten Satz aufs Parkett zaubern, fiel in alte Schematismen zurück und musste den schnörkellos spielenden Brandenburgerinnen beim 1:3 (25:19, 18:25, 19:25; 17:25) die Punkte überlassen.
„Es war das erwartet schwere Spiel, Sinsheim ist fulminant gestartet, wir ließen uns jedoch nicht aus der Ruhe bringen, haben den Kampf angenommen und Stück für Stück Spielanteile erobert“ Potsdams Trainer Volker Knedel war überglücklich, dass seine Mannschaft den Schwung vom Heimsieg mitnehmen konnte und im Vier-Punkte Spiel dem Druck stand hielt. „Wir haben unser Konzept zunächst konsequent umgesetzt, aber Potsdam durch unsere Eigenfehler wieder ins Spiel gebracht“ Stefan Bräuer hatte seinem Team die eigenen Schwachstellen immer wieder vor Augen gehalten und Lösungen aufgezeigt, positiv motiviert, der Bruch im eigenen Spiel schien unerklärlich.
Tränen nach dem Spiel und Fassungslosigkeit bei einigen Spielerinnen des SV Sinsheim, die Chance sich von den Abstiegsplätzen abzusetzen liegen gelassen. „Wir müssen als Team auf dem Feld zusammen stehen, da ist kein Platz für Eitelkeiten“ Luise Mauersbergers Analyse trifft den Nagel auf den Kopf. Nur wenn die Spielerinnen an einem Strang ziehen und sich gegenseitig anspornen wird sich der Erfolg einstellen, da müssen egoistische Einstellungen beim Mannschaftsport hinten angestellt werden!
Unter den Augen von prominentem Besuch, dessen „Wohnzimmer“ sich nur einen Steinwurf entfernt auf der anderen Seite der A6 befindet verlief der Start für das Heimteam nach Maß. Zuspielerin Katharina Stauß zog das volle Repertoire aus dem Hut, verteilte die Bälle über Kopf, schnell über die Mitte, Rückraum und die Außenpositionen und es schlug serienweise in Potsdams Abwehr ein. 4:0 und 8:3 die Zwischenstände und so sollte es weitergehen bis zum 17:11. Die Gäste aus Brandenburg konnten zwar auf 16:18 verkürzen, doch dann stachen die Asse wieder, Julia Prus, Luise Mauersberger und in diese Satz auch der Monsterblock von Tonya Mokelki sorgten für ein problemloses 25:19 und die 1:0 Satzführung.
Doch anstatt mit breitem Kreuz in den zweiten Durchgang zu starten, die 2:0 Führung wurde von Potsdam schnell egalisiert und umgedreht, gab es einen Bruch im Spiel des SV. „Es sind die einfachen Dinge; wir sind im Vorteil und in Führung und bekommen dann ein paar Dinger rein gelegt und verlieren den Faden“ so Stefan Bräuer nach der Partie. „Somit haben wir Potsdam stark gemacht, mussten mehr riskieren und gerieten ins Hintertreffen“. Potsdam hatte seine Warmlaufphase beendet, die Abwehr- und Annahmefehler des ersten Satzes abgestellt, Libero Lisa Rühl auf Gästeseite hatte ihre Aufgabe im Griff und löste sie meisterlich. Darauf aufbauend gelang es dem Angriff um die Außenspielerinnen Patricia Grohmann und Chantal Laboureur neben dem einen und anderen Kracher auch einmal einen Lobb zu legen und Sinsheims Abwehr somit auseinander zu nehmen. 8:4 und 16:13 bei den technischen Auszeiten, Potsdam hatte seinen Lauf und glich mit 25:18 auf 1:1 aus.
Die Sätze 3 und 4 waren ein Spiegelbild des Zweiten, während Potsdam sein „Programm“ solide runter spielte gelang es den Kraichgauerinnen nur gelegentlich ihre Treffer zu landen. Stefan Bräuer versuchte das bestmögliche rauszuholen, brachte Julia Osterloh auf der Mitte und Kathrin Neumaier und Anne Vorsatz auf den Außenpositionen. „Wir müssen unsere Körpersprache verbessern, miteinander als Einheit stehen uns immer wieder gegenseitig positiv nach vorne peitschen“ ist das Rezept von Luise Mauersberger für die nächsten schweren Partien am Samstagabend beim deutschen Meister Rote Raben Vilsbiburg und eine Woche später taucht der Vizemeister 2010 der VC Wiesbaden in der Messehalle 6 auf.
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