Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar (gek) – 1. Handball Bundesliga TSG Friesenheim – Anwurf zum 5. Heimspiel, MT Melsungen kommt – Warm-up – Paukenschlag in der TOYOTA Handball-Bundesliga und bei der SG Flensburg-Handewitt: Für Trainer Per Carlén kam das Aus, was freilich nur zeitlich überraschen konnte. Carlén teilte dem Club am Dienstag vergangener Woche mit, so ist den Kieler Nachrichten zu entnehmen, dass er über die Runde hinaus nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Abends waren sich Vorstand und Beirat einig, den Schweden sofort zu feuern. Der bisherige Team-Manager Ljubomir Vranjes übernahm bei der SG, die mit 12:8 Punkten unter den Erwartungen auf Rang sechs notiert war, das Traineramt, das er auch über die laufende Runde hinaus bekleiden soll. Und Vranjes führte sich am vergangenen Sonntag mit einem beachtlichen Erfolg ein, denn seine Formation gewann gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 32:31. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil Flensburg-Handewitt bereits drei Heimniederlagen in der Statistik stehen hat. Bereits Mitte des Jahres waren Gerüchte augetaucht, wonach Per Carlén in Hamburg Nachfolger von Martin Schwalb werden würde, der im Sommer 2011 ins Management des HSV wechseln wird. Gespannt ist die Szene nun auf zweierlei: Wohin verschlägt es Per Carlén? Und für welchen Klub wird sein Sohn Oscar, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, in der kommenden Spielzeit auf dem Parkett stehen? Die Gerüchteküche wird weiter kochen…
Die HSG Ahlen-Hamm, zur Zeit Vorletzter in der Liga, wird weiter von Kay Rothenpieler trainiert, der den entlassenen Coach Jens Pfänder beerbt hatte und eigentlich als Interimslösung fungieren sollte. Der neue Coach wird, neben Franz Dressel, zudem zweiter Geschäftsführer des Neulings werden.
Der zweite Aufsteiger, die TSG Ludwigshafen-Friesenheim, hat im letzten Heimspiel einen ersten Dämpfer erhalten. Das Match gegen den DHC Rheinland ging verloren, gegen ein Team mithin, gegen das zwei Zähler zum Klassenverbleib eingeplant waren. Die Niederlage ist kein Beinbruch, weil zuvor Punkte gegen Mannschaften geholt wurden, die nicht unbedingt auf der Rechnung standen. Dennoch war die Partie so etwas wie eine Warnung an das Team von Thomas König.
Beim jüngsten Auftritt in Berlin zeigte sich das König-Ensemble von seiner guten Seite. Selbst die Berliner Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, wie forsch der Neuling in der Max-Schmeling-Halle aufgetreten war. “Immer wieder ging ein Raunen durch die Zuschauerreihen”, bemerkte Torwart Kevin Klier. Zur Halbzeit waren die Eulen mit dem Favorit auf Augenhöhe, was Füchse-Coach Dagur Sigurdsson so kommentierte: “17 Gegentore in 30 Minuten sind einfach zu viel.” Das Match kippte erst nach einer Dreiviertelstunde, als den Berlinern durch Friesenheimer Fehler einfache Tore gelangen. “Wir haben uns gut geschlagen,” bilanzierte Trainer Thomas König den Ausflug in die Bundeshauptstadt.
Eine wichtige Partie steht für die Eulen gegen die MT Melsungen an. Die hessische Vertretung heißen wir mitsamt ihres Trainers Michael Roth in Ludwigshafen herzlich willkommen. Der letztjährige Zwölfte kam heuer ganz schlecht aus den Startlöchern und ging in den ersten beiden so bedeutsamen Heimspielen gegen Hannover-Burgdorf und DHC Rheinland leer aus. Nach der siebten Niederlage in Folge wurde Trainer Matjaz Tominec beurlaubt, dem Sandor Balogh für zwei Begegnungen nachfolgte. Roth, der als Trainer in Wetzlar in die Saison gegangen war, debütierte als MT-Coach in Mannheim. “Wir haben einen breiten Kader, und ich will daraus die schlagkräftigste Truppe zusammenstellen”, hatte der 48-Jährige am ersten Tag seines Wirkens verkündet. Den Vergleich bei den Rhein-Neckar Löwen verlor Melsungen, ebenso den folgenden gegen Göppingen nach einer starken Leistung denkbar knapp mit 29:30. Und auch das letzte Heimspiel gegen Gummersbach sah den Gast am Ende um ein Tor besser. Viel Lob gab es für die Roth-Fraktion. Melsungen wird noch kommen, keine Frage. Dafür hat die Mannschaft einfach zuviel Potenzial”, sagte Göppingens Vorturner Velimir Petkovic.
“Wenn wir drin bleiben wollen, müssen wir dieses Spiel gewinnen”, ist Kapitän Benni Matschke auf zwei Punkte scharf. “Dabei muss unser Paket stimmen: Kev in guter Form, eine stabile Abwehr, ein funktionierendes Kollektiv und die Unterstützung der Zuschauer. Es ist heute ein Schlüsselspiel.” Torwart Kevin Klier sieht “ein Muss-Spiel” für sein Team. “Melsungen ist momentan schlagbar, und wir wollen uns weiter positiv in der Liga präsentieren. Schaut man auf den Spielplan bis zum Ende des Jahres, so gibt es bis dahin nur noch wenige realistische Chancen, weitere Punkte einzufahren. Gegen Melsungen wollen wir unsere Ausgangsposition verbessern.”
Der Eulen-Auftritt: Mit Leidenschaft und Teamspirit die Defensive gut organisieren, was schon ein entscheidender Schritt zu einem fixen Offensivspiel ist. Haut das hin, haben wir Fans so viel Spaß wie die Jungs auf der Platte.