Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar / Magdeburg – DM-Viertelfinale, Hinspiel: Friesenheim trotz Niederlage nicht aus dem Rennen
(gek) “Wir sind überhaupt nichts ins Spiel gekommen”, zog TSG-Trainer Martin Röhrig nach dem Auftritt der A-Jugend in Magdeburg ein ziemlich ernüchterndes Fazit. Der Nachwuchs des Bundesligaaufsteigers kassierte im Viertelfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft beim SC Magdeburg eine 19:23 (7:14)-Niederlage, die den Rothemden aber dennoch die Chance auf ein Weiterkommen lässt. Freilich ist dafür eine erhebliche Steigerung nötig, was Martin Röhrig so ausdrückte: “Wir haben noch ´ne Menge Potenzial nach oben.”
Womöglich wäre die Partie anders gelaufen, wenn Jörn Christmann den ersten Siebenmeter verwandelt hätte und die TSG in Führung gegangen wäre. Doch der Regisseur scheiterte an Keeper Felix Storbeck, was den SCM zu einer furiosen ersten Halbzeit animierte. Die Truppe von SCM-Coach Harry Jahns drehte mächtig auf und lag nach 13 Minuten bereits mit 7:1 vorne. Das TSG-Spiel war geprägt von vielen Unkonzentriertheiten, was sich besonders auf die Angriffsleistung auswirkte, denn ein Ball nach dem anderen wurde weggeworfen. Zudem agierte der Abwehrverband mit Schwächen, und auch die Torhüterleistungen stimmten noch nicht. Über ein zwischenzeitliches 11:5 kamen Philipp Weber und seine Kollegen schließlich zu einem 14:7 zur Halbzeit, womit die Pfälzer Auswahl, bei der früh Alexander Eusterholz ausfiel (Pferdekuss), noch gut bedient war.
“Das war ein ganz schlechter erster Durchgang, wir haben keine Bewegung in unser Spiel gebracht und hatten dennoch viele Möglichkeiten”, meinte Martin Röhrig. “Wir können uns glücklich schätzen, nicht mit einem höheren Rückstand in die Pause gegangen zu sein.” Christian Dissinger fasste Abschnitt eins mit den Worten “Das war grausam” zusammen.
In der zweiten Hälfte zeigten die TSG-Spieler wesentlich mehr Einsatzfreude, kämpften jetzt um jeden Zentimeter und wurden unmittelbar nach Wiederbeginn mit einem 3:0-Lauf belohnt. Sascha Gieger lief zu gewohnt guter Form auf, und Christian Dissinger kam zu einfachen Toren. Beide Mannschaften waren nun auf Augenhöhe, wobei das angepeilte Gegenstoßspiel bei der TSG weiterhin nur sporadisch zum Tragen kam. Am Ende hatte sich Magdeburg ein 4-Tore-Polster geschaffen, was aber der TSG Friesenheim die Tür zum Final Four nicht zugeschlagen hat.
“Wir haben uns in der zweiten Halbzeit eine Ausgangsposition geschaffen, die alles offen lässt”, bilanzierte Martin Röhrig. “Für die schlechte erste Halbzeit sind wir am Ende gar nicht so hart bestraft worden.” Friesenheims bester Torschütze, Chris Dissinger, bemerkte: “Im zweiten Durchgang haben wir Moral gezeigt.” Der 18-jährige Rechtshänder macht sich und seinen Kollegen Mut für das Rückspiel. “Wir geben uns nicht geschlagen und werden alles versuchen, um das Final Four zu erreichen. Wir werden Magdeburg einen heißen Schlagabtausch liefern.”
Die zweite Auflage des Viertelfinals steigt am Samstag, 05. Juni 2010, im TSG-Sportzentrum um 16 Uhr.
TSG Friesenheim: Gieger, Ludmann (22. bis 30.); Eusterholz, J. Christmann (4/2), Diehl (1), Fischer, Schwenzer, S. Christmann (2/2), Wegmann (1), Zellmer, Dissinger (11/3), Joswig, Klee, Klein, Rissel, Wagner