Ludwigshafen / Rhein-Neckar – “Oscar” der Kanalbranche geht nach Ludwigshafen – Preis für Wärmetauscheranlage der Stadtentwässerung
Der Wirtschaftsbetrieb der Stadt Ludwigshafen wurde mit dem “Oscar” der Kanalbranche für herausragende Leistung im Bereich Abwasserwärmenutzung ausgezeichnet. Peter Lubenau, technischer Werkleiter des Wirtschaftsbetriebs und Bereichsleiter der Stadtentwässerung, nahm den Preis, einen Goldenen Kanaldeckel, am 28. Oktober 2008 entgegen.
Seit dem Jahr 2002 verleiht das Institut für unterirdische Infrastruktur (IKT) in Gelsenkirchen alljährlich im Herbst den “Goldenen Kanal-deckel”. Drei Mitarbeiter von Stadtentwässerungen wurden für ihre Projekte aus den Bereichen Innovationen im Kanalbetrieb, Grundstücksentwässerung und Abwasserwärmenutzung geehrt. Zwei Preise gingen nach Nordrhein-Westfalen, einer nach Rheinland-Pfalz.
Es erfordere neben einem Blick für das Machbare visionären Mut und Beharrlichkeit, ein Projekt der Abwasserwärmenutzung anzupacken und durchzuziehen, lobte der Laudator, Dr. Alexander Schink, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Umweltministerium, bei der Preisverleihung in Gelsenkirchen das herausragende Projekt der Ludwigshafener Stadtentwässerung.
Seit gut zwei Jahren wird für die Beheizung und Warmwasserversorgung des Kanalbetriebs am Unteren Rheinufer der Abwasserstrom des unmittelbar vorbeiführenden Hauptsammlers der Stadt genutzt. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zeigte, dass das Projekt im Vergleich mit den Alternativen Blockheizkraftwerk, Holzpelletsfeuerung und konventionelle Ölheizung im Vorteil war. Die Betriebserfahrungen der seit dem Jahr 2006 laufenden Abwasser-Wärmenutzungsanlage sind gut. Es werden 67 Prozent des Wärmebedarfs des Betriebshofs abgedeckt und eine jährliche Reduktion von CO2-Emissionen von 33 Tonnen erzielt. “Wir sind in Ludwigshafen sehr stolz über diese Auszeichnung”, freut sich Ernst Merkel. Der Baudezernent gratulierte Peter Lubenau zum guten Abschneiden des Wirtschaftsbetriebes im bundesweiten Vergleich. Die Anlage zeige beispielhaft, dass auch Abwasser als alternative Energiequelle wirtschaftlich eingesetzt werden könne.